1845 -
Halle
: Schwetschke
- Autor: Selten, Friedrich Christian
- Auflagennummer (WdK): 17
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
6. Von der Gestalt des Erdbodens.
Sz
Dden bezeichnet die Richtung von ihrem Innern abwärts.
Die unterste Stelle der Erde ist ihr eigener Mittelpunct;
die oberste Stelle der Erde ist derjenige Punct auf ihrer
Oberfläche, der vom Mittelpuncte weiter als alle übrigen
entfernt am weitesten in den Luftkreis hinausreichet. Unfers
Erde ist daher so tief, als ihr halber Durchmesser oder ihr
Halbmesser lang ist, mithin 860 Meilen; eine Erdstelle
liegt weiter untenals eineandere, heißt also nicht,
sie liegt auf der unteren Seite der Erdoberfläche, denn eine
solche gibt es garnicht, sondern es heißt: sie ist dem Mit-
te lpuncke der Erde näher als eine andere.
§. 34. Das Meer als
Grundfläche aller Höhen.
Da der Erdboden so uneben ist wie dev Meeresboden,
so taugen sie beide nicht zum Maaße für die Bestimmung
der tieferen oder höheren Lage, welche ein namhafter Punct
oder Raum auf der Erde haben mag. Vom Meeresgrunde
zum Mittelpuncte der Erde sind die Halbmesser zu kurz, vom
Erdboden zum Mittelpuncte sind die Halbmesser zu lang,
übcrdieß alle unter einander ungleich. Wagerecht und weit
ausgedehnt ist aber das Ecdmeer mit seinem unermeßlichen
Wasserspiegel, der deßhalb bei allen Höhenmessungen als
Grundlage dient. Es wird also, da ohnehin das Erdland ln
Summa doch so wenig und daserdmeersovielraumausderku-
gelfläche einnimmt, der Wasserspiegel des Weltmeeres
und seiner Theile als eigentliche Erdoberfläche
behandelt; dagegen werden die Landftrecken, größere und klei-
nere, als Ausnahmen von der Regel angesehen, und ihre
Höhe oder ihre weitere Entfernung vom Mittelpuncte der
Erde wird in Zahlen angegeben, die von dem Meeresspiegel
an gezählt worden sind, also gleichsam den Überschuß über
sene 860 Meilen in einzelnen Fußen, Klaftern oder toi'868 rc.
namhaft machen.
Dieß ist die absolute Höhe und sie wird in der Geogra-
phie jederzeit gemeint, so oft bei einem Namen eine Zahl steht,
welche die Höhe angibt; die relative Höhe dagegen bezeichnet
den Höhenunterschied zwischen zwei oder mehreren namhaft ange-
führten Stellen, z. B. einer Bergspitze und einer nahe liegenden
Stadt oder den Höhenunterschied zwischen dem Gipfel und dem
Fuße eines Berges. Wenn aber bei dem Bergnamen Brocken
8äcö Fuß, Tschimborasso 20,000 g., Dholagin 27,000 F. , oder