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1. Grundlage beim Unterricht in der Erdbeschreibung - S. 54

1845 - Halle : Schwetschke
54 I. Erdbeschreibung. Seenamen Baikal 1700 F., Titicaca 12,000 Fuß stehen, so ist damit stillschweigends absolute Höhe gemeint und soll heißen: um so viel Fuß länger als der gewöhnliche Erdhalbmesser ist die gerade Linie von dem genannten Berggipfel oder Seespiegel bis zum Mittelpunkte der Erdkugel. Eben so ist es zu verstehen, wenn ein ganzes Land 2000 oder 8000 Fuß hoch angegeben wird, das heißt jederzeit üb er demmeeresspiegel, also absolut hoch. Man sieht aus den Zahlen, welche diehöhe oder den über« schuß über die gewöhnliche Lange des Erdhalbmessersangeben, wie unbedeutend die höchsten Berge bei einer Kugel sind von solcher Größe, und es ist ausfallend, wie selbst geographische Schriftsteller die, ihnen durch richtige Angaben wohlbekannte Höhe der Gebirge haben so hoch anschlagen können, daß dieselbe der Kugelgestalt der Erde Eintrag thun sollte. Gerade so viel Unebenheit, als ein Sand- korn auf einer Erdkugel von 2 Fuß im Durchmesser (also gar keine), verursacht der Tschimborasso mit seinen 20,Ooof., oder derdhola« giri mit seinen 27,000 F. auf unserererde. Wie wenig Unterschied macht bei einerlänge von860meilen eine Zugabe oder ein liber- schuß von V4, V*/ 1 bis 2 Meilen ! so hoch sind nicht einmal die höchsten Berge des Erdbodens. Aber wären sie es auch, auf die Kugelgestalt der Erdehat das keinen abändernden Einfluß; die Erde ist eine Kugel, wenn auch Berge entdeckt werden noch einmal so hoch als der Tschimborasso. Dre ttel iet'-E rdkugeln (Tast« Erdbälle) und itol i et-Karten si nd daher für Kenner, aber nicht für Schüler empfehlens« icnd rühmenswerth, denn um einen Specialzweck zu erreichen, müssen sie wahrheitentstellende Darstellungen werden, die dem Sachkundigen das Reductionsge« schäfft überlassen, dem Unkundigen aber irreführende Dienste leisten ohne Schuld daran zu seyn. Aus der Vorstellung, daß der Meeresspiegel als Grund- fläche aller Höhen anzusehen ist, aus der Wahrnehmung, daß das Erdland höher liegt als das Erdmeer, und aus der so eben vorgekommenen Erklärung, daß demnach die gang- baren Höhenangaben ein plus oder einen Uberschuß anzeigen, folget zweierlei ganz nothwendig: 1. daß alle obigen beispiels- weise angeführten Zahlen positive Größen sind, wie sich fast still- schweigends versteht; 2 daß dagegen, wo Erdlandesstellen tiefer liegen als die Meeresfläche, die Zahlen keinen Überschuß sondern ein Deficit angeben, also negative Größen sind, wie man denn solche tiefe Einsenkungen des Erdbodens auch ne- gative Niederungen nennt. Sonst kannte man dergleichen nur in Küstenstrecken z. B. Holland, aber seit 1811 kannte man, irregeleitet durch die Angabe sehr Vertrauenswerther Gewährsmänner, den ganzen Erdraum um das kaspische Meer und den Aralsee als eine binnenländische um mehrere Hundert Fuß tiefer als das Weltmeer liegende Senke, wo also die Höhenangaben von Sarepta, Astracán und andern merk-
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