1830 -
Berlin
: Reimer
- Autor: Berghaus, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Volksschule, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Kriegsschule, Polytechnische Schule, Privatunterricht, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
302
sind, oder einen nur schwachen Gebirgszusammenhang ha-
den. Diese drei Gruppen sind: im (£>0. das Hochland
Erdcly; in der Mitte die Gruppe der Karpaten; in Nw.
die Reihen des hcrcynischen Bergsystcms. Fast um •§ län,
ger als die Westhalbe, erhebt sich diese Osthalbe zu bedeuten-
deren Höhen als jene; darin aber gleicht sie derselben, daß
sie auf ihrem Zuge gegen den Kouvergcnzpunkt an der Ems
an Höhe abnimmt.
Erlaüterung 1. Südgruppe, das Hochland Erdely.
Bon dem Donau-Delta aus erblickt man gegen Nw. hin
die erhabenen Berggipfel eines Gebirgssystems, das sich in
nahe gleicher Lange und Breite west- und ^ordwärtö aus-
dehnt, im allgemeinen zwischen dem Pruth, der untern
Donau und der Theiß; ein Gebirgshaufen von Gestalt eines
Bierecks, dessen Basis parallel ist mit der untern Donau, an
40 d. Meilen hang, mir einer Höhe von 30 d. Meilen, und
150 d Meilen im Umfange. Es ist das Hochland Erdely
oder Siebenbürgen. Aus den Umfangslinien dieses Vierecks
ziehen mächtige Bergketten, insbesondere auf der w»stlichsn t
und südlichen, die tr a n s sil v a n i sch e n Alpen; auf der/
nördlichen und westlichen das si e b e n b ü r g isch e Erzge-/
birge. Bald unterhalb der Mündung der Save in die'
» Donau steigt aus dem Thale deß zuletzt genannten Stromes
'// die südliche Kette der transsilvanischen Alpen empor und streicht
'J bei einer Breite von 5 Meilen, zwischen 45 und 45° N. in
Ostrichtung über die Aluta bis zum Sireth 50 Meilen weit.
Der westliche Theil heißt das bannater Gebirge, in des-
sen Umfang die Quellen der Leines liegen-, es erhebt sich an
3000' über den Donauspiegel. Weiter östlich gegen die durch-
brechende Aluta hin erhebt es sich zur Alpenhöhe, das har-
ze ger Gebirge, mit dem hohen Gipfel Retyczat, wel-
cher 7755' über dem Meere steht und der südwestliche Eckpfei,
ler des erdelyer Vierecks ist. Auf dem linken Ufer der Aluta,
jenseits ihres Querthals, steht die Felsenpyramide S zurul
7122' hoch, dann folgt das Fag arascher Gebirge wel-
ches nur 2 Monate im Jahr von Schnee befreit ist; und
weiter gegen O. der Butec; 8160' hoch, der südöstliche Eck-
pfeiler der transsilvansichen Alpen, die erhabene Landmarke
^»^vom hohen Westeuropa gegen den Pontus Euxinüß. Nun
/folgen die transsilvanischen Alpen der Ostseite: zunächst das
/Gebirge Lipschen, das sich nordwärts in zwei Paralle/-
Ketten spaltet, die 20 d. Meilen Nnw. laufen, das Längen-
thal von Jörgau und Cschek einschließend, in welchem die
Aluta gegen S. und der Marosch gegen N. von einer flachen
Wasserscheide abfließen. Die östliche Kette Heißt-Kelemen
Habasch; sie ist die höchste, in ihrem südlichen Theil der
Budos 9000' über dem Meere. Bm^etten kommen am