1830 -
Berlin
: Reimer
- Autor: Berghaus, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Volksschule, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Kriegsschule, Polytechnische Schule, Privatunterricht, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Vermischung der Völker hindu'scher und skythischer Art mit
den Weibern dieser Art, sind erstere selbst in schöne Raren
und weniger schönere Arten umgewandelt worden.
Die Individuen dieser Race haben natürlichen Geist und
würden für Wissenschaften und Künste empfänglich seyn, wenn
sie nicht durch schlechte Erziehung unwissend und lasterhaft
würden. Aber sie hat sich nicht durch kriegerischen Muth und
Eroberungen, fondern, wie schon gesagt, durch sinnliche Ver-
bindungen verbreitet
h) Pelasgische (südliche) Ra c e. Sie zeichnet sich eben
so wie die vorhergehende durch Schönheit aus; doch ist der
Teint, obgleich immer weiß, weniger fleischfarbglänzend, bis-
weilen etwas braünlich; die mittlere Größe ungefähr fünf
Fuß drei Zoll; der Kopf im Verhältniß zum Körper noch
kleiner, wie bei der vorigen; die Haare fein, braun, kasta-
nienbraun, selten blond', außerordentlich lang, bisweilen bis
zur Ferse herabreichend und sehr dicht; der Fuß jedoch nach
europäischen Begriffen von Schönheit etwas zu groß, der
Schenkel nach unten etwas zu dick; das Gesicht bildet ein
etwas mehr länglicbes Oval, und ist nach unten etwas schmä-
ler als bei der kaukasischen Rare; d.'e Nase ist ganz gerade,
ohne den geringsten Eindruck an der Nasenwurzel; die groß-
ßen Augen liegen nahe an einander und tief unter dem Au-
genbraunenbogen, welcher, nicht deutlich gebogen, über sich
eine in die Quere geradlaufende, nicht wie bei den Circassie»
rinnen gebogene Augenbraune hat: einen deutlichen Begriff
geben uns die Bilder griechischer Gottheiten, viele griechi-
sche und selbst manche römische Frauen. Jedoch ist diese
Race, welche den Archipel, die griechische Halbinsel, Italien
und Sicilien bewohnte, im Allgemeinen nicht mehr in ihrer
ursprünglichen Reinheit vorhanden, sondern durch vielfache
Vermischung verändert. Urbewohner der makedonischen und
apenninischen Gebirge, verbreiteten sich die Individuen der-'
selben nicht über den Po und die Donau u. s. w. Das Tem-
perament ist immer sanguinisch und kolerisch.
Erlaüterung 3. Racen, deren zum Theil anliegende Klei,
düng jetzt von allen Varietäten angenommen ist; bei denen
die Sitte den Mann dem Weibe oft bis zur Schwäche un-
tergeordnet hat; wo der Kopf mir dem Alter gewöhnlicher
auf dem Scheitel kahl wird.
c) Keltische (westliche) Race Der Wuchs ist etwas
größer, als bei den beiden vorhergehenden, die mittlere Größe
fünf Fuß fünf Zoll; die Haare sind weniger lang, aber sehr
dicht, dunkelkastanienbraun oder braun, und ziemlich fein, die
Stirn an den Seiten mehr oder weniger in Hügel erhöht,
aber gegen die Schläfe in schönem Verhältniß zurücktretend;
die Nase nicht gerade, mit einem mehr oder weniger tiefen
Eindruck über der Nasenwurzel; die Augen weniger groß
und gewölbt, wie bei den vorigen Racen, im Allgemeinen