1830 -
Berlin
: Reimer
- Autor: Berghaus, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Volksschule, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Kriegsschule, Polytechnische Schule, Privatunterricht, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
I
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gkinsela und den Freundschaftsknseln hindurchgeht, ihre west-
liche Gränze bilden möchte, so wie auch die mulgravischen,
Sandwichs-, Marquesas-, Gesellschaftsinseln und selbst die
Osterinsel ausschließlich durch sie bevölkert sein möchten. Die
Menschen dieser Race sind größer als die der übrigen Raren
von der neptunischen Art; ihre Haupt ist mehr gelblich und
etwas heller, die Ohren klein, die Haare immer gerade, kür-
zer und feiner, die Füße groß, die Schenkel stark. Die Wei-
der sind im Allgemeinen mehr häßlich als hübsch, häßlicher
als die Männer, haben etwas grobe Züge, doch sind die übri-
gen Theile des Körpers ziemlich gutgebildet. Sie sind übri-
gens außerordentlich, reinlich. Die Bewohner Neuseelands
scheinen in physischer Hinsicht vor den übrigen Vorzüge zu
haben; aber alle sind, vielleicht weil es mit einem religiösen
Cultus in Verbindung steht, Menschenfresser geblieben. In
Ermangelung von Menschenfleisch leben sie von der wenig
nährenden Wurzel ihrer Farrnkraüter, wodurch ihre Excre-
mente außerordentlich vest werden und in großen Klumpen
abgehen. Einige Neberbleibsel von Sculptur, Hieroglyphik
u. dgl. scheinen anzudeuten, daß sie in den frühesten Zeiten
mit andern, der alten Welt angehörenden Arten in Verbin-
dung gestanden haben müssen.
Erlaüterung 4. c) Die papu'sche Race sehen wie
gleichsam als eine durch Verbindung der neptunischen Art mit
den Negern der oceanischen Race entstandene Zwitterrace an,
welche eine Halbinsel Nenguinea's und einige kleine, zwischen
den durch die beiden vorhergehenden, Racen bewohnten In-
seln und Australasia liegende Inseln bewohnt, und bisher mit
der schwarzen Art des Südmeers verwechselt wurde. Sie
steht in Hinsicht ihres Karakters, der Physiognomie und der
Beschaffenheit ihrer Haare zwischen den Malaien und Ne-
gern, und nähert sich, der Schädelbildung nach, der neptuni-
schen Art. Die Menschen dieser Race sind im Allgemeinen
von mittlerer Größe und ziemlich wohlgebildet; viele sind
aber von magerer Statur und haben etwas dünne Extremi-
täten; die Haut ist dunkelbraun, die Haare sehr schwarz, we-
der glatt noch gekraüselt, sondern wollig, ziemlich fein, wie
frisirt; der Bart ist dünn, der Knebelbart aber so wie der
Augenstern sehr schwarz; die Nase sehr platt, die Lippen
dick, die Backen breit, ihre Physiognomie aber dessenungeachtet
nicht widerlich, ihr Lachen nicht plump. Die meisten von ih-
nen sind mit denen der folgenden Arr die wildesten und un-
cultivtrtesten, doch kennen sie den Gebrauch des Feuers«
§. 218. Die australische Art
gehört ausschließlich dem Kontinent von Australia an, wo
sie blos an den Küsten beobachtet worden ist.