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1. Theil 1 - S. 154

1864 - Langensalza : Greßler
154 Dann im Frühlinge müssen die Winzer die Stöcke aufstellen, den Boden lockern, umgraben und düngen. Und hier fährt man nicht etwa mit einem vierspännigen großen Wagen den Dünger aufs Feld sondern derselbe muß in kleinen Mengen oft stunden- weit in die Berge hinaufgetragen werden. Der Landmann hat im Sommer nur zuzuschauen, wie die Kornähren wachsen, blühen und reisen; der Winzer darf seine Stecklinge fast das ganze Jahr nicht außer Acht lassen. Gleich nach dem Aufstellen der Stöcke und dem Graben muß im Frühjahr auch das alte Holz ausgehauen werden. Der Boden ist immer locker zu halten, damit er Licht, Wärme und Wasser in sich aufnehme. Die Winzer müssen ihn daher im Som- mer abermals graben und ihn von dein überflüssigen Holze befreien. Dies sind aber nur die großen, regelmäßig wiederkehrenden Arbeiten. Zwischendurch geht noch die kleinere Mühe und Noth, das Anbinden losgerissener Zweige, das Jäten u. s. w. Außerordentlich sind auch die Anstrengungen, welche durch die Zerstörungen von Wasser und Wind veranlaßt werden. Der Regen richtet zuweilen große Ver- wüstungen an. Es sammeln sich wilde Bäche, welche den auf die Felsenabhänge gebrachten Erdboden wegschwemmen und den Acker von oben herabführen. So finden die armen Leute am Morgen zu- weilen alle ihre mühselig hergeschleppten, zerhackten und sorgfältig ausgebreiteten Erdklöße und Schieferstücke mit dem Erdreich ihrer Nachbarn am Fuße des Berges zu einer Schlamm-Lawine vermischt. Um das beständige Hin- und Herschleppen der Geräthschaften und Werkzeuge zu vermeiden, haben die Weinbauer sich hier und da kleine Winzerhäuschen gebaut, die dann in der Zeit der Trau- benreife als Wachthäuser dienen. Sie gewähren vom Flusse aus einen sehr lieblichen Anblick. Zuweilen hat man irgend ein altes Mauerwerk, einen von den Rittern des Mittelalters oder gar von den Römern erbauten Wacktthurm dazu benutzt. Zuweilen hat man blos die Felsengrotten und die Höhlen in den Bergabhängen mit verschließbaren Thüren und Eingängen versehen. Vor diesen Höhlen sitzen die Wächter des Abends beim Feuer, oder die Arbeiter wäh- rend der Mittagssonne im kühlen Schatten, sich mit Trank und Speise labend. 28. Die Gegend zwischen dem Taunus und dem Westerwalde.* Nassau, das abgerundete Ländchen unserer Karte und das rei- zende Stück von Gottes Erdboden mit seinen 85 Quadratmeilen, wie ein buntes Tuch am Rheine ausgebreitet und von zwei be- deutenden Falten, dem Taunus und dem Westerwalde, durch- zogen, ist eine wahre Perle unter den deutschen Landen. Dort * Sttehlkr.
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