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1. Theil 1 - S. 357

1864 - Langensalza : Greßler
357 beiden viereckigen Thürme im Westen, welche mit der Zusammen- setzung des Gebäudes nicht ganz übereinstimmen, wurden erst zu Anfange des achtzehnten Jahrhunderts von Christoph Wren errichtet. Die Länge der Kirche beträgt 489 Fuß, des Schiffes 375 Fuß, die Breite des Kreuzes 195 Fuß, des Schiffes 72 Fuß, die Höhe des Daches 92 Fuß. Rings um die Kirche sind eine Anzahl Ka- pellen zum Andenken an fürstliche Personen angebaut, die erste 1502 durch Heinrich Vii., welche er für sich und seine Erben zum Begräbniß bestimmte. Unmittelbar hinter dem Altar ist die Kapelle Eduard des Bekenners, zu welcher eine Treppenpyramide empor- führt. Die Asche des Erbauers ruht inmitten dieser Kapelle. Eben daselbst ist das Grabmal Heinrichs des Dritten mit den Särgen Eduards des Ersten und seiner Gemahlin Eteanor. Dieses Grab- mal enthält auch die Krönungssessel der älteren englischen Könige. Neben der Kapelle Eduards des Bekenners ist die Heinrichs des Fünften, in welcher sich das königliche Bildniß befindet, dessen sil- berner Kopf nebst Scepter und Reichsapfel einst gestohlen worden ist. Kopflos ist es noch deutlicher ein Sinnbild erstorbener Herrscher- größe. — Der südliche Kreuzflügel der Kirche enthält, unter dem bekannten Namen des Poetenwinkels, die Grabmäler berühmter Dichter, Künstler und Gelehrten, eines Milton, Spencer, Shake- speare, Johnson, Dryden, Thomson, Goldsmith, Chaucer, Händel, Garrick u. s. w.; im nördlichen Kreuzflügel sind die Ehrendenkmäler berühmter Staatsmänner und Nationalwohlthäter. Die Denkmäler Sir Isaak Newtons, des Grafen von Stanhope, Herzogs von Ar- gyle, Dr. Watts, Gottfried Knellers, Kapitän Cornwalls, Lord Chathams u. s. w. sind besonders hervorragend. Die schrecklichsten Epochen der Westminsterabtei fallen in die Regierungen Heinrichs Viii. und der Königin Maria. Ersterer, bekannt als Tyrann, welcher seine eignen Gattinnen aufs Schaffot lieferte, brach mit dem Papste, als dieser nicht in seine Pläne willigte, und machte sich, nach dem Rathe Cranmers, des Erzbischofs von Canterbury, selbst zum geistlichen Oberhaupte. Zwei Königinnen, zwei Erzbischöfe, zwei Kardinäle, 18 Bischöfe, 13 Aebte, 500 Prioren und Mönche, 38 Doctoren der Theologie und der Rechte, 12 Herzöge und Grafen, 164 Edel- leute, 124 Bürger und 110 Frauen mußten auf Befehl des geist- lichen Wütherichs das Schaffot besteigen. Die Westminsterabtei wurde erst in ein Kollegiatstift verwandelt, dann Kathedrale des Bisthums Middlesex. Heinrich des Achten Nachfolger, Eduard der Sechste, stellte das Stift wieder her. Nun aber kam, von 1558 bis 1603, die Königin Maria zur Regierung, welche ihres Ahnen, Heinrich, Grausamkeiten in katholischem Sinne erneuerte. Sie wollte ohne Unterschied Alles wieder streng katholisch haben und ließ 279 An- hänger der anglikanischen Kirche, welche sich dessen weigerten, ohne
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