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1. Theil 1 - S. 424

1864 - Langensalza : Greßler
424 jener Matador starb späterhin an einer Wunde, die er von einem Stiere erhielt.« 5. Malaga. Die Hafenstadt Malaga im Mittelmeere, östlich von Gibraltar ungefähr eben so weit entfernt, wie Cadix im Westen, hat eine schönere und großartigere Umgebung, als Letzteres, mit welchem es als Handelsstadt gleichen Rang behauptet. Die Sierra Nevada, welche das ganze ehemalige Königreich Granada in der Richtung von Südwesten nach Nordosten mit einer Anzahl von starken Aus- läufern nach dem Süden und Norden zu durchzieht, umgiebt das Thal von Malaga gleich einer getheilten Rotunde und schützt es so vollständig gegen alle nordischen Winde, daß das Klima desselben sich ewig gleich bleibt, ohne tropisch heiß zu sein, weil die erquickende Seeluft es mit ihrer angenehmen Frische durchweht. Nur in der Regenzeit durchfließt der, sonst fast ausgetrocknete Guadalmedina das Thal von Malaga mit seinem breiten und klaren Wasser. Nach Gibraltar zu, in der Gegend des Strandortes Myjas beginnend, sind zwischen zerrissenen Felsgestaden tief liegende, meilenbreite Laub- wälder und Sumpfstellen, welche sich gleich einem ungeheuren Blumeirmeere mit Millionen üppiger Affodillen, orientalischen Kaiser- kronen, Lilien, Hyacinthen und »Thränen der heiligen Jungfrau« bedecken. Am Fuße der Sierra Nevada beginnen die Kalk-Sand- berge, welche die köstlichen Süd weine erzeugen, die Malagas be- deutendsten Handelszweig abgeben. Näher im Gebirge entfaltet sich eine reiche Vegetation von por- tugiesischen Eichen, Ulmen, immergrünen Korkeichen, orange- blättrigem Kreuzdorn, Myrten und der riesigen Erica arborea. Unter breitem, majestätischem Blätterdache wuchern gewürzduftende Büsche, Steinlorbeer neben Pistacien mit immergrünem B'ätter- gefieder, Orangen, Citronen und Ziersträuchern der mannich- fachsten Art. Auf dem Boden breitet sich ein köstlicher Teppich immer- blühender Veilchen, orientalischer Alpenrosen und Lilien aller Farben aus. Verschiedene Farren und Ep heu schlängeln ihre Arme 40 Fuß hoch an den Stämmen der Bäume empor und formen mit ihren Gipfelbüscheln stilltrauliche Tempelhallen. Wohl dem Gemüthe, das sich so köstlicher Umgebung erfreuen kann! Von den kegelförmigen Gipfeln des Cu mb er und Mulhacem aus, welche wie zwei riesige Schildwachen auf dem Kamme der Sierra thronen, genießt der Wanderer eine wunderbar schöne Aus- sicht über einen Theil Granadas und nach dem blauen Meere, von welchem frische Nebeldüfte herüberwehen. Wer so von dieser Bergkuppe aus sein Auge in die Ferne schweifen läßt, kann sich wehmüthiger Betrachtungen nicht erwehren; es liegt etwas Groß- artiges in der südlichen Natur, welches den Boden nie völlig dem
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