1833 -
Halle
: Schwetschke
- Autor: Blanc, Ludwig Gottfried
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Allgemeine Einleitung.
manche Gegend unsrer Erde, wie z. B. als das innere Afrika.
Schon mir den bloßen Augen entdecken wir am Monde hellere und
dunklere Stellen: mit guten Fernröhren aber sind wir im Stande,
Berge, Flachen und Vertiefungen deutlich zu unterscheiden. Am
deutlichsten erkennt man die Gebirge, welches die am hellsten er-
leuchteten Punkte sind. Unter den Bergen des Mondes sind viele
bedeutend höher als die höchsten auf der Erde; man hat einige zu
2-5,(Xx) Fuß Höhe berechnet, welches für den Mond um so bedeu-
tender ist, als er so viel kleiner ist, als die Erde. Viele Berge des
Mondes bilden ringförmige Erhöhungen, welche ungeheure Ver-
tiefungen und Trichter, gleich den Cratern unsrer Vulkane, ein-
schließen; von diesen Einsenkungen haben einige an 4 bis 9 Meilen
im Durchmesser, bei einer Tiefe von 12,900 Fuß. Die weniger
hellen und matteren Stellen des Mondes, welche man lange für
Meere gehalten, sind wahrscheinlich nichts anders als ausgedehnte
Ebenen. Der Mond hat keine Atmosphäre wie die Erde, wenig-
stens muß sie ungleich feiner und nie mit Dünsten und Wolken be-
laden seyn, wie die unsrige; daraus hat man mit ziemlicher Ge-
wißheit geschlossen, daß es wenig oder gar kein Wasser auf dem
Monde gebe, und diese Ansicht stimmt auch vollkommen zu dem
ausgebrannten vulkanischen Anblick, welchen die Oberflache des
Mondes darbietet. Noch jetzt leidet die Mondsoberflache gewalt-
same Veränderungen: Berge, welche frühere Beobachter angemerkt
hatten, sind verschwunden, und neue Berge sind entstanden, wo
früherhin keine waren; ja man will sogar einmal einen Vulkan in
voller Thätigkeit im Monde beobachtet haben.
Von den Veränderungen des Mondes, welche von seiner Be-
wegung abhangen, werden wir weiter unten reden, wenn wir
von den Bewegungen der Himmelskörper und der Erde insbesondre
handeln.
Iv. Kometen.
Die vierte Klasse endlich der Weltkörper, welche man am
Himmel, doch diese letzteren seltner, wahrnimmt, sind die Kome-
ten oder Haarstern e. Ueber die Beschaffenheit und die Zahl
dieser Körper ist man noch in der größten Ungewißheit. Die Ko-
meten gleichen in so fern den Planeten, als sie wie diese sich um die
Sonne bewegen und auch wohl wenigstens zum Theil ihr Licht und
ihre Warme der Sonne verdanken. Sie unterscheiden sich aber
wesentlich von ihnen, einmal in der äußern Gestalt. Die meisten
Kometen erscheinen nur mit einem schwachen Lichte als Sterne zwei-
ter Größe, oft zeigen sie einen dunkeln Kern, der aber von einer
leuchtenden Atmosphäre umgeben ist. Was sie aber im Aeußern an»
meisten auszeichnet, ist der leuchtende Schweif, den wenigstens die
meisten zeigen, der vom Körper des Kometen aus, allemal nach der