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1. Die allgemeine Einleitung, die Pyrenäische Halbinsel, Frankreich, das Britische Reich, die Niederlande, die Schweiz und die Skandinavischen Reiche - S. 79

1833 - Halle : Schwetschke
79 Allgemeine Einleitung. und zwar unterscheidet man eine dreifache Bewegung: bald steigt und fallt der Boden senkrecht, bald ist die Bewegung mehr wellen- förmig von einer Seite zur andern, bald erfolgen beide zugleich, wodurch eine drehende oder wirbelnde Bewegung entsteht. Die beiden letzten Arten sind die furchtbarsten. Dabei bekommt der Boden oft Risse, aus welchen Schwefeldünste, Flammen, oft auch Wasserströme hervorbrechen; zu gleicher Zeit geràth das Meer in eine furchtbare Bewegung , tritt oft schnell weit über seine Ufer und zieht sich eben so schnell wieder zurück. Bedeutende Erdbeben wer- den oft auf einem großen Theile der Erde zu gleicher Zeit empfun- den, doch so, daß in großer Entfernung von dem eigentlichen Mit- telpunkt des Erdbebens die Erschütterung nur äußerst gering ist. An unterirdische Verbindungen der Vulkane durch Kanäle u. s. w. ist dabei nicht zu denken; wohl aber scheint es, als sey die Anwe- senheit von Steinkohlenflötzen eine Hauptbedingung zur Entste- hung der Vulkane und der Erdbeben, die meist auch nur in solchen Gegenden verspürt werden, wo sich Steinkohlenflötze und Lager befinden. Die Gleichzeitigkeit der Ausbrüche sehr entfernter Vul- kane, als des Vesuvs und des Hekla, deutet daher nicht auf eine unterirdische Verbindung, sondern auf einen lebendigen Zusammen- hang, der auf der gleichförmigen Beschaffenheit der Structur der Erdrinde beruht, wo die gleichartigen Substanzen auf eine ähn- liche Weise, und also zu gleicher Zeit, angeregt werden. — Die bekanntesten und furchtbarsten Erdbeben der neuern Zeit sind: das, welches 1755 Lissabon verwüstete, und wobei der Tejo mehrere Male um 30 Fuß stieg, dann aber wieder so siel, daß sein Bett beinahe trocken war; das, welches im Jahre 1783 die Provinz Kalabrien und die Stadt Messina in Sizilien verwüstete; ferner das vom Jahre 1797, welches mehrere Monate hindurch die Ge- gend von Quito in Süd-Amerika auf mehr als 100 Meilen weit verwüstete; das vom Jahre 1805, wobei die Terra di lavoro im Königreich Neapel und die Stadt Neapel selbst litt; das Erdbeben von Aleppo in Syrien, wobei 20000 Menschen umkamen, und end- lich das von Murcia in Spanien 1829. — Es scheint, daß die Erdbeben, wie die vulkanischen Ausbrüche, eine gewisse periodische Wiederkehr beobachten, und daher in manchen Jahrhunderten häu- figer sind als in andern; eben wie wir dies schon bei den Meteor- steinen bemerkt haben. Endlich giebt es noch, obgleich viel seltener, eine andre Akt Vulkane, welche man, weil sie statt der glühenden Lava einen halbflüssigen Schlamm enthalten und auswerfen, Schlamm- Vulkane nennt. Ein solcher ist der Berg Maccaluba an der Südküfte von Sizilien; ähnliche finden sich auf der Halbinsel Ta- man , am asowschen Meere. Die Bildung der Gebirge fällt offenbar in eine vorgeschichtliche Zeit, d. h. in eine Zeit, wo der Zustand der Erdoberfläche, das
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