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1. Die allgemeine Einleitung, die Pyrenäische Halbinsel, Frankreich, das Britische Reich, die Niederlande, die Schweiz und die Skandinavischen Reiche - S. 113

1833 - Halle : Schwetschke
I. Die pyrenärschs Halbinsel. A) Portugal. 113 3) Die Provinz Entre Minho ©Duero, oder gewöhn- lich blos Minho genannt, ist zwar die kleinste unter allen, aber, obgleich der Boden nur in den Thalern ergiebig ist, die bevölkert- ste und am besten angebauete. Das Volk ist hier bei weitem flei- ßiger und betriebsamer als in den südlichen Provinzen, und viele wandern jährlich aus, um anderswo durch Arbeit etwas zu verdie- nen. Die Hauptstadt der Provinz ist Braga. Bei weitem bedeu- tender aber Ist der berühmte Handelsort Porto (Portuscale) oder Oporto (das o, spr. u, ist der Artikel). Er liegt ^4 Stunden vom Meere am rechten Ufer des schiffbaren Duero, in einer wilden Berggegend zwischen hohen Felsen eingeschlossen. Der Handel die- ses Ortes ist so bedeutend, daß sich ihm gegenüber der Flecken Gaya und diesem zur Seite östlich ein neuer Ort, Villanova do Porto, gebildet haben. Porto ist nach Lissabon die volkreichste Stadt im Reiche,, sie soll mit den beiden genannten Oertern (nach Andern ohne sie) über 70000 Einwohner zahlen. Der Einfluß der Frem- den, besonders der Engländer, die sich hier häufig des Handels wegen aufhalten, tragt viel zur Reinlichkeit und Nettigkeit der Stadt bei; auch ist der gesellige Ton hier angenehmer als zu Lissa- von. Die Stadt besitzt ein ansehnliches Schauspielhaus. Der Handel der Einwohner besteht vorzüglich in der Ausfuhr des be- kannten Portweins, welcher am Duero oberhalb Porto wachst; er wird, wie alle portugiesische Weine, noch vor der Gahrung mehr oder weniger mit Branntwein versetzt, am stärksten der nach Eng- land bestimmte: man behauptet, daß er sich ohne diesen Zusatz nicht halten würde. Der zur Ausfuhr bestimmte bleibt noch drei Jahre in den großen, an den Ufern des Flusses befindlichen Magazinen über der Erde, wie aller Wein in Portugal, aufbewahrt. — In dem Portugal nördlich begränzenden Gebirge, in einem engen Thale, befindet sich ein kleiner Badeort, Caldas de Gerez, wel- cher zwar häufig genug besucht wird, wo aber für die Bequemlich- keit und Bewirthung der Badegäste auch nicht das geringste gesche- hen ist: weder Arzt noch Apotheke befinden sich in dem Orte, und die geringsten Bedürfnisse, selbst die meisten Lebensmittel, müssen stundenweit hergeholt werden. Von den 4 heißen Quellen hat die heißeste beinahe 40° Reaumür. 4) Die Provinz Tra8 os montes. In dieser gebirgigen Provinz bemerken wir blos die Granzfestung Miranda de Duero, und die Stadt Braganza als den Stammort der königl. Familie. 5) Die Provinz Viemtejo. Diese Provinz, eine der größten im Reiche, zahlt die wenigsten Einwohner; der größte Theil derselben besteht aus dürren Haiden, die zwar im Winter und Frühjahr durch die mannigfaltigen Cisten, Haide-Arten und andere blühende Gewächse und Sträucher, womit sie bedeckt sind, dem Auge nicht mißfallen, aber nur Schafe und Ziegen ernäh- ren. Dörfer giebt es daher hier nur wenige, die meisten Ein- Blanc Handb. I, 2. Ausl. 8
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