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1. Die allgemeine Einleitung, die Pyrenäische Halbinsel, Frankreich, das Britische Reich, die Niederlande, die Schweiz und die Skandinavischen Reiche - S. 188

1833 - Halle : Schwetschke
188 A. Europa. da an hieß dies Land nach seinen Eroberern Normandie (die Ein- wohner Normands) und hatten eigne Herzoge, die in der Folge auch England eroberten. Im 13ten Jahrhundert rissen die Könige von Frankreich dies Land wieder an sich, welches jedoch in den Krie- gen mit England wieder verloren ging, bis endlich, als unter Carl Vif von Frankreich die Engländer alle ihre Besitzungen in Frankreich verloren, auch die Normandie für immer mit Frank- reich vereinigt wurde. — Das Land ist eben und sehr fruchtbar. Statt des Weines, der hier nicht mehr gut gedeiht, bereiten die Einwohner ein geistiges Getränk aus dem Safte der Aepfel und Birnen: jenes ist der eigentliche Cidre, dieses der weniger ge- schätzte Foire. Die Normandie ist mitobstbäumen bedeckt; 'außer- dem ist der Getreidebau ansehnlich und die Viehzucht sehr bedeu- tend. Die Pferde aus der Normandie werden mit zu den besten und dauerhaftesten in Frankreich gerechnet. Zu den Fabrikerzeug- niffen gehören vorzüglich Tuch , grobe Leinwand und Glas. Da die Provinz nördlich und westlich vom Meere bespült wird, so lie- fert sie auch viele Fische und die besten Austern: die Beschäftigung mit Fischfang und Handel macht die ^ormnnäs zu guten Matro- sen. Ein bedeutendes Product dieser Provinz ist noch der viele Seetang, welcher theils vom Meere ausgeworfen, theils an den flachen Stellen des Ufers unter dem Wasser geschnitten wird. Diese leicht faulende Pflanze liefert ein vortreffliches Düngungsmittel, und aus ihrer Asche, wenn pie in Gruben, in großer Masse ver- brannt wird, bereitet man Soda, ein Salz, welches sowohl zur Glas- und Seife-Fabrikation, als auch in der Färberei häufig ge- braucht wird. Diese Provinz enthält 2 bedeutende Städte: Honen (Ilotomagus), am rechten Ufer der Seine, mit 02000 Einw.; auf dem linken Ufer liegt die Vorstadt 8t. Séver. Die Fluth steigt in der Seine bis zu dieser Stadt, so daß schon ziemlich große 'Schiffe bis hierher gelangen können. Dieser Um- stand hat Rouen zu einer bedeutenden Handelsstadt erhoben. Die wichtigsten Ausfuhrgegcnstände sind Früchte, vorzüglich eingemach- te, Cidre, Eisenwaaren, Fayence, Leinwand, baumwollne Waa- ren u. s. w. Da sie von der Landseite durch steile Höhen einge- schlossen ist, so sind die Straßen meist sehr eng. Unter den Plätzen bemerkt man denjenigen, auf welchem die Jungfrau von Orleans 1430 verbrannt wurde. Diekathedralkirche, mit 2 Thürmen, wo- von der eine sehr hoch ist, gehört zu den schönsten in Frankreich. Sie ist der Sitz eines Erzbischofs und mehrerer gelehrten Gesell- schaften. Der bekannte Dichter F. Corneille ward hier 1608 ge- boren. Caen (spr.: can), an der Ornc, nicht weit vom Meere, mit 39000 Einw., die sich theils vom Handel, theils von mannigfaltt-
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