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1. Die allgemeine Einleitung, die Pyrenäische Halbinsel, Frankreich, das Britische Reich, die Niederlande, die Schweiz und die Skandinavischen Reiche - S. 251

1833 - Halle : Schwetschke
Iii. Das britische Reich. 251 Product e. Das britische Reich hat zwar einen großen Reichthum an Producten, er reicht aber weder zur Erhaltung der Einwohner, noch für die unendliche Mannigfaltigkeit der Fabriken zu. Daß jährlich viel Getreide im Auslande gekauft werden müsse, haben wir schon erwähnt. Das Obst ist gut und so häufig in England, daß man Aepfelwein, Cyder, und Birnenwein, Perry, davon macht. Der Wein gedeiht hier nur noch als seltene Ausnahme und nur im Einzelnen bei besonderer Pflege. Frankreich und vorzüg- lich Portugal versehen das Land damit. Die Rindviehzucht ist sehr bedeutend und wird von vielen Großen mit verschwenderischer Liebhaberei zum Nachtheil des Ackerbaues betrieben. Die engli- schen sehr zahlreichen veredelten Schafe geben eine Wolle, die an Güte nur der spanischen nachsteht; doch muß für die unermeßliche Fabrication noch viel Wolle aus Spanien und jetzt auch aus Deutschland, besonders aus Sachsen, eingeführt werden. Die englischen Pferde sind mehr wegen ihrer Schnelligkeit als wegen ihrer Dauer berühmt. Die Reichen verschwenden große Sum- men, um sich die schnellsten Läufer, Jracehorses, zu verschaffen, und die Pferde-Wettrennen, Horseraces, gehören zu den Lieb- lingsvergnügen der Engländer. Nicht die Eigenthümer, sondern besonders dazu eingelernte Reitknechte, Jockeys, pflegen die Pferde bei solchen Gelegenheiten zu reiten. Die Reiter sowohl als das Sattelzeug werden vorher sorgfältig gewogen, denn nach dem Alter der Pferde wird bestimmt, wie viel es tragen muß; ist der Jockey zu leicht, so wird ihm Blei in die Tasche gegeben, um das volle Gewicht herauszubringen. Tausende von Menschen strömen zu einem solchen Wettrennen, wobei oft ungeheure Summen ver- wettet werden. Ehemals mehr als jetzt gehörten auch die Hah- nenkämpfe zu den beliebtesten Volksbelustigungen, wozu man eine besondre Art starker und muthiger Streithähne erzog, die man noch durch eiserne Stacheln, die an die Füße befestigt wur- den, bewaffnete. Wild kann es nur wenig in England geben, weil das Land keine Wälder hat. Sogenanntes Hochwild, als Hirsche, Rehe u. s. w. giebt es im wilden Zustande gar nicht; nur in den Parks der Großen werden einige, besonders Dam- hirsche, gehalten; und um sie zu schonen, ist es nichts ungewöhn- liches, daß man einen einzelnen Hirsch herausläßt, hetzt, aber nicht tobtet, damit er noch öfter gebraucht werden könne. Die Hauptjagd der Engländer besteht in Hasen und Füchsen, die aber alle mit Hunden gehetzt werden müssen, da Treibjagen, wo man die Treiber bezahlen müßte, und das Wild sehr selten ist, allzu kostbar würden. Die Fischerei an den Küsten ist höchst wichtig, besonders der Heringsfang an den nördlichen Küsten. Die engli- schen Austern gehören zu den besten in der Welt.
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