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1. Die allgemeine Einleitung, die Pyrenäische Halbinsel, Frankreich, das Britische Reich, die Niederlande, die Schweiz und die Skandinavischen Reiche - S. 424

1833 - Halle : Schwetschke
424 A. Europa. sen und bestätigte sie in ihren alten Freiheiten. Albrechts Sohn hingegen, der Herzog Leopold von Oestreich, gedachte den Ungehor- sam der Eidgenossen zu züchtigen. Mit einem zahlreichen'heer, dessen Kern aus dem schwer bewaffneten und berittenen Adel der ganzen Umgegend bestand, hoffte er „diese Bauern mit seinem Fuß zu zertreten." Von verschiedenen Seiten her sollte der Angriff ge- schehen. Der Herzog selbst führte die Blüthe des Adels an dem Egerisee im Cantón Zug entlang, wo am Berge Sattel, im soge- nannten Morgarten, die Eidgenossen, etwa 1306 Mann, ihn er- warteten. Die schwerbewaffneten Ritter, in einem Hohlwege zwi- schen Berg und See zusammengedrängt, durch herabgewälzte Stei- ne bald in Unordnung gebracht, erlitten am 6. Dezember 13t.; eine blutige Niederlage; der Herzog selbst entkam mit genauer Noth. Die andern Abtheilungen seines Heeres, als sie diese Niederlage erfuhren, flohen ohne Widerstand. Geich darauf erneuerten die 3 Waldftadte ihren Bund zu Brunnen am 8. Dezember. Andre und wichtigere Händel nöthigten den Herzog zum Frieden, und der Kaiser Ludwig von Baiern bestätigte die Freiheiten der Eidgenossen. Bold auch, 1332, trat Luzern in ihren Bund. Auch Bern, wel- ches im Genuß der Freiheit, durch Tapferkeit, Fleiß und Handel blühte, reizte den Neid des benachbarten Adels. Viele einzelne hatten schon den Muth und die Macht der Berner erfahren. Ein Bund des ganzen Adels im westlichen Theile der Schweiz sollte die verhaßte Stadt vertilgen, aber der Sieg, welchen sie 1339, unter Anführung Rudolphs von Erlach, bei Laupen erfocht, rettete ihre Freiheit und begründete ihre Größe. Die Berner waren bei die- ser Gelegenheit von den Eidgenossen aus alter Freundschaft, ohne daß ein Bund bestand, unterstützt worden und die Verbindung ward nun enger geknüpft; Bern ward ein Mitglied der Eidgenos- senschaft, so wie bis zum Jahre 1353 auch Zurch, Glarus und Zug, so daß nun der Bund aus 8, den sogenannten alten, Orten bestand. Dieser schnelle Zuwachs ihrer Macht ward von dem gan- zen Adel der umliegenden Gegend mit Neid betrachtet; auch Oest- reich konnte noch nicht den alten Trotz und den Sieg der Eidgenossen vergessen. An Veranlassung zum Kriege konnte es bei dem damals unendlich verwickelten Besitzstand und den sich durchkreuzenden Ge- bieten des Adels und der Eidgenossen nicht fehlen; der wahre Grund aber des Kriegs war allein der, daß die Herren sowohl als die Herzoge von Oestreich den Anblick und das Gedeihen der Frei- heit nicht ertragen mochten. So erhielten die Eidgenossen inner- halb 12 Tagen Absage- oder Fehdebriefe von 107 sowohl geistli- chen als weltlichen Herren, und der Herzog Leopold, ein sonst ge- rechter und milder Fürst, bereitete einen mächtigen Kriegszug ge- gen die Eidgenossen. Bei Baden im Aargau zog er ein großes Heer zusammen, in welchem der Adel aus dem ganzen Thurgau, Aar- gau, Elsaß und den benachbarten Ländern glänzte; bei Sempach
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