Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Russisches Reich, Krakau, Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 132

1834 - Halle : Schwetschke
132 B. Asien. Fehde zwisck>en den Anhängern Muhammeds und den ihm ab- geneigten Stammen, vorzüglich den Koreischiten, und erst nach 8 Jahren eines blutigen, nicht immer glücklichen Kampfes gelang es ihm, siegreich in Mekka einzuziehen und die Koreischiten zu be- kehren. Viele andre Stamme, namentlich die jüdischen, wurden ebenfalls besiegt, theils ausgerottet, theils bekehrt; selbst Syrien ward schon jetzt, jedoch ohne bedeutenden Erfolg, angegriffen. Im Ilten Jahre der Hedschra, 632, starb Muhammed und ward zu Medina begraben. Seine Lehren hatte er theils mündlich, theils durch einzelne, in dichterischer Sprache abgefaßte kleine Ab- handlungen, Suren genannt, verbreitet, worin er, wie irgend eine äußere Veranlassung ihn aufforderte, Vorschriften gab über Reinigungen, Gebete, Fasten, über die Ehe; Entscheidungen über einzelne gesetzliche Fragen ertheilte, oder die Andersglauben- den bekämpfte. Diese zu verschiedenen Zeiten und bei ganz ver- schiedenen Veranlassungen erschienenen Gedichte oder Vorschriften wurden damals nur auf Palmblatter, Leder, Schultcrknechen von Thieren u. dgl. geschrieben, (ob Muhammed selbst habe schreiben können, ist ungewiß), aber erst nach seinem Tode gesammelt, und bilden nun das Gesetzbuch der Muhammedaner, oder den Ko- ran. Spater wurden noch viele Sentenzen, Belehrungen, Ent- scheidungen Muhammeds, Züge aus seinem Leben u. s. w. gesam- melt, und diese bilden dir muhammedanische Tradition, oder Sunna, deren Inhalt von den Sunniten dem Koran beinahe gleich geachtet, von europäischen Gelehrten aber jenem Buche an geistigem Inhalt selbst vorgezogen wird. Muhammed hinterließ von seinen zahlreichen Weibern nur eine Tochter am Leben, Fati- ma, die Gemahlin Ali's; doch nicht dieser, sondern Abubekr, der Vater Ajeschchs, der Witwe Muhammeds, ward zum Kalifen oder Chalifen, Nachfolger oder Stellvertreter des Propheten, erwählt. Er herrschte nur I Jahr, doch ward unter ihm schon die Eroberung Syriens'angefangen. Sein Nachfolger war Omar, ein andrer Schwiegervater des Propheten, welcher bis 640 nicht allein ganz Syrien mit Jerusalem, sondern auch noch Aegypten eroberte; er nahm den Titel Emir al Mumenim, d. h. Fürst der Gläubigen, an, und ward 643 von einem Sklaven ermordet. Unter seinem Nachfolger Osman, einem Schwiegersöhne des Pro- pheten, ward Persien und die ganze nordafrikanische Küste bis Ceuta erobert; Osman aber kam 654 in einem Aufstande um. Nun endlich ward der geliebtere Schwiegersohn Muhammeds, Ali, zum Kalifen erwählt, aber schon war die Eintracht unter den Arabern verschwunden, und Ali hatte während seiner kurzen Re- gierung mit vielen empörten Statthaltern zu kämpfen, bis er 660 ermordet ward. Er ist es, den die Schiiten für den ersten und einzig rechtmäßigen Kalifen erkennen. Sein Nachfolger ward der bisherige Statthalter von Damask, Moawijahb, aus dem Ge-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer