Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Russisches Reich, Krakau, Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 306

1834 - Halle : Schwetschke
306 D. Afrika. ungeheuren Wüsten ist das rechte Vaterland der meisten großen vier- füßigen Thiere, sowohl pflanzen - als fleischfressenden. Unter den dem Menschen nützlichen Thieren nimmt hier ohne Zweifel das Käme el den ersten Rang ein. Mit Recht nennt es der Araber das Schiff der Wüste, weil ohne dieses Thier die große Wüste, welche jetzt gleich dem Meere von zahlreichen Karawanen jährlich durchzogen wird, ganz unzugänglich wäre. Es giebt verschiedene Arten Ka- meele: das eigentliche mit zwei Höckern, welches mehr zum Tra- gen, und der Dromedar mit einem Höcker, welcher mehr zum Reiten benutzt wird; noch eine zum schnellen Lauf ganz besonders geschickte Art wird Hei rie genannt. Pferde, Esel und Maul- thiere finden sich von vorzüglicher Schönheit; eben so unsere Haus- thiere. Unter den wilden aber unschädlichen Thieren bemerken wir Elephanten und Rhinozeros, doch nur im südlichen Theile; erstere sind so zahlreich, daß ein Theil der Südwestküste den Na- men Zahnküfte erhalten hat, weil hier vorzüglich der Einkauf der Elephantenzähne geschieht. Das höchste aller bekannten Landthiere, die Giraffe, mit langen Vorder - und kürzeren Hinterbeinen und einem wankenden unangenehmen Gange findet sich auch nur dort; wahrscheinlich eben daselbst das erst seit kurzem in Europa bekannte Gnu, ein Thier von der Größe eines kleinen Pferdes, welches eine wunderliche Verbindung von Ochs, Pferd und Ziege zu seyn scheint; es hat Hörner, einen Bart, eine starke Bruftmähne und einen Kuhschwanz. Das Zebra, schwarz und weiß gestreift, von Gestalt dem Esel verwandt, aber größer und sehr wild. Ueber alle Wüsten verbreitet sind die schnellsten aller Thiere, die Gazellen im nördlichen, die Antilopen im südlichen Theile von Afrika. Auch an Raubthieren ist Afrika reicher als die übrigen Welttheile; hier ist das rechte Vaterland des Löwen, welcher sich vorzüglich an dem Saume der großen Wüste aufhält; außerdem findet man auch Tiger, Hyänen, Schakale, in manchen Gebirgen Bären, Luchse, Füchse und andre geringere Raubthiere. ^>as Flußpferd findet sich nur noch selten im Nil, in Aegypten gar nicht mehr, desto häufiger der Krokodil. Noch ein Hauptbewohner der Wüste ist der Strauß, dessen Eier und Federn sehr gesucht werden; unzäh- lige Arten vou Affen und Papageien bevölkern die Wälder. Amei- sen, worunter vorzüglich die weißen oder Termiten, welche ke- gelförmige Baue von Lehm und Sand, 10 — 12 F. hoch und von großer Festigkeit errichten, in den Häusern aber alles, was nicht Metall oder Stein ist, in unglaublich kurzer Zeit zerstören, und die Heuschrecken, sind wahre Landplagen Afrika's.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer