Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Russisches Reich, Krakau, Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 319

1834 - Halle : Schwetschke
319 I. Aegypten. sige Revolutionen und blutige Regentenwechsel und eine Sitten- losigkeit und Verworfenheit dar, wie es davon etwa nur noch in der spätern byzantinischen Geschichte Beispiele giebt. Schon langst hatte Rom sich vermittelnd, gebietend und drohend in die Ange- legenheiten Aegyptens gemischt, vertriebene Könige wieder einge- setzt, Theilungen veranstaltet und sich unter dem Scheine der Mä- ßigung eine wahre Oberherrlichkeit erworben Als daher 51 v. Chr. die Geschwister Ptolemäus Dionysos und Kleopätra gemeinschaft- lich herrschen sollten, letztere aber vertrieben worden war .und der geschlagene Pompejus während ihrer Abwesenheit an der ägyp- tischen Küste, wo er Schutz suchte, ermordet worden war, kam Cäsar nach Alexandrien. Kleopatra gewann ihn durch ihre Schön- heit und ihre buhlerischen Künste, er erklärte ihre Sache für die gerechte und hatte darüber einen gefährlichen Kampf mit der Par- tei deskönigs zu bestehen, in welchem ein Theil der großen alexan- drinischen Bibliothek verbrannte. Ptolemäus ertrank im Nil, und Cäsar gab Aegypten der Kleopatra und ihrem 11 jährigen Bruder Ptolemäus?uer (der Knabe), welchen sie nach der Sitte desbandes zwar heirathete, bald aber ermorden ließ. Nach Cäsars Tode fand Kleopatra einen neuen Geliebten an seinem Mörder Cassius, so wie später an dem Triumvir Antonius, welcher sie heirathete und im Begriff war ganz Asien an sie und ihre Kinder zu vertheilen. Die Schlacht bei Actium, 31 v. Chr., in welcher Kleopatra zuerst die Flucht ergriff, führte beide nach Alexandrien zurück, wo An- tonius sich tödtele, undkleopatra, um derschande, im Triumph in Rom aufgeführt zu werden, zu entgehen, sich durch den Biß einer Natter das Leben nahm. Aegypten ward nun eine römische Provinz. — Das Christenthum drang früh nach Aegypten, und Alexandrien ward noch einmal ein Sitz der Wissenschaften und der theologischen Gelehrsamkeit, allein dem finstern, zum Aberglau- den geneigten Charakter der Aegypter gemäß, ward Aegypten auch ein fruchtbarer Boden für Schwärmerei und Sekten und gab den ersten christlichen Anachoreten (Einsiedlern) und Mönchen ihr Da- seyn. Bei der Theilung des römischen Reichs, unter den Söh- nen des Theodosius, 395, fiel Aegypten dem morgenländischen Reiche zu, dessen traurigen Verfall es bis 640 nach Chr. theilte, wo es, unter dem Kaiser Heraklius, von Amru, dem Feldherrn des Chalifen Omar, erobert wurde. Als die Macht der Chalifcn zu verfallen anfing, machte sich der Statthalter dieser Provinz, Achmet, der Sohn Tuluns, 868 unabhängig und gründete die Macht der Tuluniden, welche aber nach kurzer Dauer 908 an Mahadi den Fatimiden überging. Die Fatimiden beherrschten Aegypten nicht ohne Glanz bis 1171; sie bauten Alkahira oder Kairo 972 und eroberten Syrien bis an den Euphrat. Ihre Macht ward vernichtet durchsalaheddin odersaladdin, den Seld- schucken, 1171, welcher zur Zeit der Kreuzzüge Aegypten den Fati-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer