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1. Russisches Reich, Krakau, Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 321

1834 - Halle : Schwetschke
I. Aegypten. - 321 von Adana in Kl. Asien, an seinen Vater erzwungen. Als Staats- mann hat er Agenten in Europa umhergesandt, um Kenntnisse zu sammeln und Künstler und Handwerker in seine Dienste zu ziehen. Mit großen Kosten hat er Fabriken anzulegen und den Handel zu beleben versucht. Unter seinem Schutze finden Franken und selbst Griechen vollkommene Sicherheit, und nie ist daher Aegypten so häufig und so erfolgreich von Europäern jeder Nation bereiset und untersucht worden. Eins seiner größten und wichtigsten Werke ist der neue Kanal, welcher 1819 gegraben worden und den Nil mit dem Hafen von Alexandrien verbindet. Schade nur, daß dies alles doch nur, nach orientalischer Weise, dazu dient, die Schatze des Vicekönigs, durch dessen Hände aller Handel geht, zu ver- mehren, ohne das Land zu bereichern, und daß keine sichere Aus- sicht da ist, daß seine Nachfolger in seinem Sinne fortfahren wer- den. Der Pascha wird als der eigentliche Besitzer nicht allein vom Grund und Boden, sondern auch von den Erzeugnissen betrachtet; nur die Häuser in den Städten haben Eigenthümer. Alle Pro- ducte kauft er und sammelt sie in seine Magazine, von woher sie der Kaufmann beziehen und nach einem vorgeschriebenen Preise verkaufen muß. Er hat alle Webstühle des Landes angekauft und läßt nun für seine Rechnung weben und färben. Eben so hat er durch Europäer große Waffenfabriken, Fabriken von Seide, Sal- peter und Pulver angelegt: er ist also der einzige Kaufmann des Landes, und der Handel ist daher bei weitem nicht so bedeutend, als er seyn könnte. Noch immer bringen indeß Karawanen vom rothen Meere die Erzeugnisse Arabiens und Indiens, aus Habesch und Sudan Sklaven, Elfenbein rc. nach Aegypten und finden ih- ren Hauptmarkt in Kairo. Selbst für die Wissenschaften ist der Pascha nicht unthätig, er hat eine militärische und eine medizini- sche Schule angelegt, Manuskripte gesammelt, junge Aegyptier zu ihrer Ausbildung nach Paris gesendet und sogar mehrere wis- senschaftliche Werke aus den europäischen Sprachen ins Arabische übersetzen lassen. — Als Zeichen seiner sehr losen Abhängigkeit von der Pforte zahlte er bisher etwa 560,000 Thaler jährlich nach Constantinopel und eben so viel nach Mekka, und sendete eine ge- wisse Quantität Reiß und andre Lebensmittel nach Constantinopel. Seine Kriegsmacht ist ziemlich bedeutend und mag an 60000 M. ordentlicher Truppen betragen; die Infanterie besteht aus Ar- nauten und Berbern, auch hat er mehrere Regimenter Neger ge- bildet und auf europäische Weise geübt; die Beduinen liefern ihm eine treffliche Cavallerie. Seine Flotte, obgleich sie in dem letzten griechischen Kriege bedeutenden Verlust erlitten, ist jetzt der tür- kischen wenigstens weit überlegen, und soll 6 Linienschiffe und meh- rere Fregatten zählen. Nlanc Handk». Nt. s. Aust. 21
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