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1. Russisches Reich, Krakau, Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 348

1834 - Halle : Schwetschke
348 D. Afrika. Vii. Marokko (Mauritania Tingitana). Das Kaiserthum Marokko, oder nach seinen beiden Haupt- bestandtheilen auch wohl Fez und Marokko genannt, umfaßt die nordwestliche Ecke von Afrika; nördlich wird cs vom mittellän- dischen Meere und der Straße von Gibraltar, westlich vom atlan- tischen Ocean, östlich von Algier begränzt; im S. ist die Gränze unbestimmbar; die Fürsten von Marokko nehmen den Wady Nun, etwa unter 280 N. V., als die Gränze ihres Gebietes an, doch reicht ihre wirkliche Macht nicht über den 30° oder den Fluß Sus hinaus. Der große Atlas, auch Tedla genannt, streicht parallel mit der Westküste von S. W. nach N. O. und bildet die östliche Gränze; was darüber hinaus nach O. liegt, ist meist un- fruchtbare Thon-und Sandsteppe; die höchsten Gipfel sind mit ewigem Schnee bedeckt, müssen also an 11000 F. hoch seyn; der nördliche Theil des Landes am mittelländischen Meere ist felsig und gebirgig, eben so der südliche, wo ein Arm des Atlas bei Cap Geer das Meer erreicht; dazwischen liegt am atlantischen Meere eine weite und so fruchtbare Ebene, daß dreißigfältige Ernten des Weizens nur für mittelmäßig gelten. Weiter östlich am Atlas sind herrliche Thäler. Die Pässe, welche von W. nach O. über den Atlas führen, sind äußerst eng und beschwerlich. Dem Mittelmeere stießt zu der Muwia oder Mal ud sch a (iviuluchíi), welcher oft als Granzfluß gegen Algier betrachtet wird; obwohl er viele Nebenflüsse aufnimmt, ist er doch zuweilen im Sommer trocken. Ins atlantische Meer ergießen sich der S ebu (Lixus), unter 340 N. B.; der Morbeya, tief und reißend; der Tensif; der Sus, welcher seine Ufer häufig überschwemmt und befruchtet. Die Flüsse an der Ostseite des Atlas verlieren sich alle im Sande. Das Klima ist im Ganzen schön, in den nördlichen Gegenden fällt wohl zuweilen Schnee, der aber nie liegen bleibt; der Winter be- steht nur in einer Regenzeit; nur wenn der Wind aus der Wüste weht, ist es zuweilen unleidlich heiß. Die Gegenden östlich vom Atlas leiden an großer Hitze. Die Produkte dieses Landes sind im Ganzen die nemlichen, als die der ganzen Nordküste; vorzüglich gedeiht hier der Oelbaum; der Korkbaum bildet ganze Wälder; verschiedene Pflanzen liefern Gummi, das sogenannte arabische wird aus einem Baume gezogen, welcher im Atlas häufig ist; Ro- sen von dem herrlichsten Gerüche, die auch zu Rosenöl benutzt wer- den; Hyacinthen, Jonquillen, wachsen hier wild. Der Atlas enthält gewiß Gold und Silber, cs darf aber nicht gewonnen wer-
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