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1. Russisches Reich, Krakau, Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 445

1834 - Halle : Schwetschke
Iv. Mexiko. 445 Bergwerke sind in der Provinz Guanaxuato. Neuerdings haben englische und deutsche Bergwerksgesellschaften den Bergbau auf mehreren Punkten von der Regierung in Pacht genommen. Doch nicht Silber allein, auch Gold, doch in viel geringerer Menge, Kupfer, Zinn, Blei, Eisen und etwas Quecksilber werden ge- wonnen. Einwohner. Die Gesammtzahl aller Bewohner Mexiko's möchte wohl auf 8 Millionen steigen. Hierunter befinden sich etwa 1 Million 3 — 400,000 Weiße, theils Chapetones oder Gachupines (gat- schu — ), d. h. geborne Spanier, theils Kreolen, wovon vor der Revolution die ersteren allein zu Aemtern gelangen konnten, ob- gleich sie kaum Vro der weißen Bevölkerung ausmachen. Farbige giebt es etwa 2 —3 Millionen; größtentheils Mestizen, d. h. Abkömmlinge von Weißen und Indianern; die Mulatten, d.h. Abkömmlinge von Weißen und Negern, sind weniger zahlreich. Außerdem unterscheidet man noch alle Abstufungen der Färbung, je nachdem mehr oder weniger europäisches Blut in einem Men- schen ist, und dieser Umstand bestimmte sonst die Rangordnung. Obwohl nun diese Unterschiede jetzt gesetzlich aufgehoben sind, so ist doch die Frage, ob alle eingewurzelte Vorurtheile damit aufge- hoben seyn mögen. Die Weißen waren bisher fast die alleinigen Besitzer aller Reichthümer und des Grund und Bodens. Die Zahl der ansässigen und christlichen Indianer beträgt über 4 Millionen; körperlich unterscheiden sie sich wenig von ihren Brüdern in Nord- amerika. Sie wurden bisher als Unmündige behandelt, ohne doch eigentlich Leibeigene zu seyn und ihr Loos war in der letzten Zeit erträglich. Unter ihnen giebt es noch Abkömmlinge ihrer ehe- maligen Fürstenfamilien, welche noch immer Kaziken genannt und gesetzlich als Edle betrachtet wurden; sie waren gewöhnlich die Häupter der Indianer-Dörfer und unterdrückten ihre Brüder mehr als die weißen Beamten. Obgleich alle ansässige Indianer Spanisch verstehen, so haben sie doch ihre alten Muttersprachen, deren es sehr viele giebt, beibehalten. Ihr Christenthum be- schränkt sich fast einzig auf einen knechtischen Ceremoniendienft. Jenseits des Rio del Norte und im ganzen Norden des Landes le- den noch an 300,000 Indianer in ihrem ursprünglichen wilden Zustande; sie sind heidnisch und erbitterte Feinde der Weißen, mit welchen sie in einem ewigen Kriege stehen. Die Zahl der Neger ist gering in Mexiko, vielleicht kaum 8000, alle gesetzlich frei, da die Verfassung keine Sklaverei duldet. Die allgemeine Sprache des Landes ist die spanische, da nur Spanier bisher sich in den spanischen Colonicen niederlassen durften; die katholische Re- ligion war die einzige, jetzt ist sie zwar noch die Staatsreligion,
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