1860 -
Freiburg im Breisgau
: Herder
- Autor: Schuster, Ignaz, Bumüller, Johannes
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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ist es ganz dasselbe; er merkt keinen Zug seitwärts oder
von der Oberfläche weg, eben weil kein solcher Zug statt
findet; er behält immer die Erde unter seinen Füßen und
den Himmel ob seinem Haupte, steht also nie schief oder
gar verkehrt, sondern immer aufrecht. Für alle Gegen-
stände auf der Oberfläche unserer Erde ist also „unten"
der Mittelpunkt, „oben" das Himmelsgewölbe oder das
Firmament.
Verschiedene Beweise, daß die Erde eine
Kugel ist.
Wir haben oben gezeigt, daß man sich unsere Erde
gar nicht anders denken kann, denn als freischwebend im
Weltenraume, und daß sie die Gestalt einer Kugel habe,
wie unsere Vorfahren zum Theil geahnt, zum Theil ge-
wußt haben; nun wollen wir die hauptsächlichsten Erfah-
rungen nachweisen, welche uns überzeugen müssen, daß
die Erde eine Kugel ist.
1.
Die Anwohner des Meeres und großer Landseen
machen folgende Erfahrung: wenn ein Schiff in der Ferne
sichtbar wird, so sehen sie zuerst die Spitzen der Mast-
bäume und die Fig. 3.
oberen Segel
(dies rührt nicht
etwa von der
Schwäche des
Gesichtes her,
als ob das Schiff
nicht deutlich ge-
nug wegen der
großen Entfer-
nung gesehen
werden könnte,
mit den schärfsten Fernröhren zeigt es sich so); all-
mählig kommen Masten und Segel höher herauf, end-
lich der Rumpf des Schiffes, bis es ganz und voll-
ständig sichtbar ist. Es ist gerade, als ob das Schiff
einen Berg herauf käme, und findet seine Erklärung nur