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1. Abriß der Weltkunde - S. 36

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
36 Punkte auf dem Aequator, d. h. von Osten bis Westen angenommen werden. Wenn wir die Parallelen oder Breitenkreise zählen, so fangen wir bei dem Aequator an aus dem guten Grunde, weil er der die Kugel halbierende größte Parallelkreis ist; dies ist bei den Meridianen nicht thunlich, weil alle ohne Ausnahme größte Kreise sind. Man muß daher einem Meridiane nach gemeinschaftlichem Uebereinkommen die Stelle des ersten Meridianes anweisen, und von dem- selben zu zählen anfangen. Dieser erste Meridian ist der- jenige, welcher durch den Westrand der kanarischen Insel Ferro gelegt wird. Von diesem an zählen wir die Me- ridiane, und zwar bei ihren Durchschnittspunkten am Ae- quator, wenn wir einen Globus zur Hand haben; dort sind sie auch numeriert. Die Lage eines Ortes nach Osten oder Westen wird nach seiner Entfernung von dem ersten Meridian bestimmt, und diese Ent- fernung heißt die geographische Länge eines Ortes. Wie wir eine nördliche und südliche Breite haben, so ist umgekehrt die Länge eine östliche oder westliche, und sind Breite und Länge von einem Orte angegeben, so ist seine Lage auf der Kugel genau bestimmt. Auf dem Globus ist dies durch besondere Vorrichtungen sehr erleichtert. Ein messingener Reif ist über denselben von einem Pole zum andern gelegt; dieser Reif ist also Me- ridian für jeden Ort, den ich durch die Drehung der Kugel unter denselben bringe, daher heißt er auch der allgemeine Meridian oder Stellvertreter (Vicarius). An demselben sind von einem Pole zum andern Grade ein- gezeichnet, und bei sehr großen Globen auch Gradestheile. Will ich nun die geographische Breite und Länge eines Ortes bestimmen, so bringe ich den Ort unter den allge- meinen Meridian, und zähle an diesem die Grade bis zum Aequc^ " und so habe ich die Breite gefunden. An dem Zuqua.or hingegen zähle ich die Grade bis zu dem ersten Meridian und erhalte auf diese Weise die Entfer- nung des Ortes von dem ersten Meridian oder die geo- graphische Länge. Auf den Landkarten sind die Längen- und Breiten- grade gleichfalls angegeben, und zwar in der Regel viel genauer, als es auf dem Globus geschehen kann, der auf seiner kleinen Oberfläche die ganze Erdoberfläche darstellen
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