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1. Abriß der Weltkunde - S. 67

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
67 mit Kreide; der senkrechte Strahl, welchen die Sonne aussendet, werde durch einen zweiten Kreis bezeichnet, welcher als Aequator die Sonnenkugel umgibt. Denn cs ist klar, daß nur von den Punkten dieses Kreises senkrechte Strahlen ausgehen können. Stellt man nun die Erdkugel mit senkrechter Achse hart an die Sonnenkugel ^und führt sie um dieselbe herum, so werden die Kreise einander fortwährend decken, oder der senkrechte Sonnen- strahl wird immer auf den Erdäquator fallen. Wie der Augenschein beweist, ändert sich dieses Verhältniß nicht, wenn nun beide Kugeln beliebig entfernt werden, wenn nur die Lage der Kreise gegen einander unverändert dieselbe bleibt. Ist dieser Versuch hinreichend benutzt, so bringe man die Erdkugel wieder hart an die Sonnenkugel und gebe der Erdachse annähernd eine Neigung von 23%°. Nun führe man die Kugel, welche die Erde vorstellt, um die Sonne, so daß beide Kugeln einander be- rühren, und es wird sich zeigen, daß beide Kreise einander unter einem Winkel von 23%° zweimal durchschneiden, oder daß der senkrechte Sonnenstrahl zweimal über den Aequator weg und das einemal 23%o südlich, das anderem«! 23%° nördlich geht. Ergibt sich dies mit augenscheinlicher Nothwendigkeit, wenn die beiden Kugeln einander berühren, so kann es sich nicht ändern, wenn sie beliebig von einander entfernt werden, vorausgesetzt, daß ihre gegenseitige Stellung dieselbe bleibt. Zweiter Versuch. Ein von der Sonnenkugel aus gehender Faden stelle den senkrechten Strahl vor und werde auf den Aequa- tor der Erde befestigt. Führt man die Erde um die Sonne, so wird sich der Faden genau so um die Kugel wickeln, daß er den Aequator zweimal schneidet und 23%° südwärts und nord- wärts geht. Die Darstellung durch Zeichnung ist beträchtlich schwieriger, weil uns da nur Linien zu Gebote stehen. In der hier gege- benen ist der senkrechte Sonnenstrahl durch punktierte Linien an- gedeutet. Die Erde ist in den vier Hauptstellungen abgebildet; auf derselben sind der Aequator, die Pole und zwei Parallelen, eine nördliche und südliche, beide 23%° von dem Aequator ent- fernt, angegeben, ebenso einige Meridiane. Man denke sich nun die Erde als um die in der Mitte stehende Sonne herumgehend und das obere und untere Bild als vor und hinter der Sonne stehend, und es ergibt sich derselbe Weg des senkrechten Sonnen- strahls wie bei den obigen Versuchen. Daß das obere Bild hell dargestellt ist und das untere schwarz oder beschattet, kommt von dem Standpunkte her, den wir einnehmen, wenn wir die Bilder anschauen; das obere und untere kehren uns die ent- gegengesetzten Seiten zu, die Sonne aber steht in der Mitte, kann also die entgegengesetzten Seiten nicht zu gleicher Zeit be- leuchten; man denke sich also die entgegengesetzte Seite der schwarzen Kugel beleuchtet, welche der Sonne in unserem Bilde zugekehrt ist. Aus demselben Grunde mußten die beiden andern Kugeln halbbeschattet dargestellt werden, die wir nun im Geiste ergänzen. Die Stellung der Sonne und der Erde in den ver- schiedenen Sternbildern betreffend vergleiche man Fig. 12 und
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