1860 -
Freiburg im Breisgau
: Herder
- Autor: Schuster, Ignaz, Bumüller, Johannes
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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erlöschen. Was sind die feurigen Erscheinungen, die Feuer-
kugeln und Sternschnuppen? Zum Theil ist oben die Ant-
wort schon gegeben, wo von den Hauptbestandtheilen der
Meteorsteine die Rede war, ob aber alle diese feurigen
Erscheinungen aus solchen Mineralien bestehen, können
wir nicht sagen, wahrscheinlich ist es jedenfalls nicht, weil
sonst viel mehr Meteorsteine gefunden werden müßten.
Woher kommen diese Kugeln und Schnuppen? Darauf
gibt es abermals keine bestimmte Antwort. Früher hielt
man sie für bloße Lufterscheinungen, jetzt sind die Natur-
forscher mehr geneigt, sie für kleine Weltkörperchen zu
halten, welche wie Planeten um die Sonne kreisen; zu
gewissen Zeiten kommen sie in eine solche Stellung zu
der Erde, daß sie uns sichtbar werden, oder sie werden
wohl auch von unserm Planeten an sich gerissen, entzün-
den sich, und fallen zerstört auf denselben nieder, wo dann
ihre Bruchstücke als Meteorsteine gefunden werden. Viel-
leicht ist es so, vielleicht nicht, denn man kann gegen diese
Ansicht gar manche Einwendung machen; ist es so, dann
hat das gemeine Volk, das die Sternschnuppen schießende
Sterne nannte, die Sache zuerst auf die rechte Weise
angesehen.
Die Fixsterne.
Von den Kometen und schießenden Sternen wenden
wir nun unsere Blicke zu jenen unzähligen Sternen, welche
mit funkelndem Lichte herniederglänzen, in verschiedenen
Gruppen bei einander stehen, so daß wir glauben, die so
gesellschaftlich bei einander stehenden und wandelnden
Sterne gehören auch zusammen und bilden in gewisser
Weise ein eigenes Gebiet oder System. Man hat sie
schon seit langer Zeit Fixsterne genannt, d. h. feste Sterne,
weil sie wohl auf- und untergehen oder den Pol umwan-
deln, aber ihre Stellung zu einander nicht zu verändern
scheinen. Sie sind von verschiedener Größe; einige er-
scheinen uns fast so groß als der Morgenstern und Jupi-
ter, und diese heißt man dann Sterne erster Größe; die
kleineren sind die der zweiten bis sechsten Größe, und mit
Fernröhren unterscheidet man noch Sterne bis zur zehnten
Größe. Die Fixsterne erster und zweiter Größe lassen
sich von den Planeten daran unterscheiden, daß der Fixstern