1858 -
Breslau
: Hirt
- Autor: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
Dic Geschiebe in der Mark. — Eisenbahnen.
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senstücke wurden durch den grimmigen Frost von den hohen Ufer-
klippen abgesprengt und auf das Eis geschleudert; dort froren sie
entweder ein oder blieben auf den gewaltigen Eismassen liegen; als
nun diese sich vorwärts bewegten und nach Süden getrieben wurden,
fielen die Steine, wenn die Schollen thauten, auf den Meeresgrund,
und so liegen sie heute in den sandigen Ebenen bis zu den Sudeten
hin als Denksteine der wunderbaren Fürsorge Gottes; denn sie sind
eine große Wohlthat für das Land seit länger als tausend Jahren.
Seht euch die Ringmauern eurer Städte an, (wenn sie noch welche
haben), hinter denen die Bürger im Mittelalter sich bargen; sehet
die Schlösser und Burgen, die Kirchen und Klöster an! Wovon sind
die meisten gebaut? Von solchen Wandersteinen. Und die, welche zu
Mauern nicht taugen, werden für den Bau von Chausseen gesucht;
ohne diese Wandersteine könnte die Provinz nicht 200 Meilen chaus-
sirte Wege haben.
8. Eisenbahnen.
Wie Strahlen von einem Sterne, gehen von der Hauptstadt
unseres preußischen Vaterlandes zur Herstellung eines schnellen Ver-
kehrs Eisenbahnen nach allen Provinzen und den benachbarten
Ländern. Zwei Eisenbahnen gehen von Berlin über den Teltow;
die eine nach Potsdam hinüber und von dort im Havelthale
weiter bis an den Plauenschen See, dann über die Elbe nach Mag-
deburg und weiter an den Rhein. Die zweite geht über den
Fläming, theilt sich hinter Jüterbog in zwei Schienenwege,
von denen einer über Wittenberg geht, die Elbe an der Mün-
dung der Mulde überschreitet und durch die Anhaltischen Län-
der und die Provinz Sachsen, die säch fischen Herzogtümer,
Kurhessen und die Bundesstadt Frankfurt a. M. führt. Die
Nebenbahn geht die Elbe aufwärts nach Dresden, der Hauptstadt
des Königreiches Sachsen. Eine dritte, die Niederschlesisch-
Märkische, verbindet Brandenburg mit Schlesien, berührt
Frankfurt, Sohrau, Liegnitz und mündet in Breslau, von wo
andere Bahnen nach Wien und Triest und nach Warschau führen.
Eine vierte geht von Berlin nach Stettin und stellt so die Ver-
bindung mit der Ostsee her; mit der Nordsee steht Berlin durch
die Hamburger Bahn in Verbindung, die durch das Havel-
land an der Elbe abwärts führt.