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1. Brandenburg - S. 23

1858 - Breslau : Hirt
Die Mark unter Kurfürsten aus dem Hause Hohenj»llern. 23 man sich ergeben wolle. Die Feste war gewonnen, aber der Vogel ausgeflogen. Auf geheimen Pfaden hatte sich Dietrich von Quitzow geflüchtet, irrte als Geächteter von Land zu Land und starb endlich im Elende, doch ungebeugt im tiefen Walde. Wie dem Schlosse Frie- sack, so erging es auch anderen Raubburgen, z. B. Plaue, und all- mählich beugten sich die trotzigen Herren der Mark vor der Donner- stimme jenes groben Geschützes und wurden treue Diener des neuen Herrn. Nicht wenig trug dazu auch das sanfte Wort und gewin- nende Wesen der Gemahlin Friedrichs, „der schönen Else" (Elisabeth von Baiern), bei, die auch eine unvergeßliche Wohlthäterin der Armen war, wie eine andere Elisabeth von Baiern, die Gemahlin Friedrich Wilhelm Iv., es ist. — Der Anfang der hohenzollerschen Herrschaft in der Mark ist also die Beugung des verwilderten Adels und die Beschützung der Städte und der Bauern gewesen. 2. Wie Burggraf Friedrich Kurfürst von Branden- burg wird. (30. April 1415 und 18. April 1417.) Auf der großen Kirchenversammlung zu Kostnitz sollte eine Heilung der Kirche am Haupte, dem Papste, und an den Gliedern, den Geistlichen, vorgenommen werden. Hierzu bedurfte der Kaiser weisen Rath und kräftige Mithilfe des Burggrafen Friedrich. Er bedurfte aber auch seines Geldes. Bis auf 400,000 Goldgulden wuchs das Darlehn, das der Hohenzoller dem Kaiser gab. Das konnte dieser ihm nim- mer bezahlen. Darum wollte er ihm dafür das Land Brandenburg erb- und eigenthümlich übermachen. Solches geschah am 30. April 1415. Es war am Tage des Evangelisten Lukas, als der Burg- graf, nunmehr Erzkämmerer des heiligen römischen Reichs und Kur- fürst von Brandenburg, in Berlin einzog. Voraus, auf mächtigem Streitrosse, in hellglänzender Stahlrüstung, das Visir des mit Gold verzierten Helmes zurückgeschlagen, kam der Kurfürst selbst; ihm zur Rechten ritt der Bischof von Lebus, zur Linken der von Branden- burg. Ihnen folgten viele märkische und fränkische Ritter mit ihren Knappen und Reisigen. Unter dem Zudrange des Volks ging der festliche Zug durch das Teltower Thor zu dem „hohen Hause" in der Klosterstraße. Es war mit Eichenlaub geschmückt, von den Zin-- nen des Dachs und aus allen Fenstern heraus wehten die Fahnen und Banner der märkischen Städte, aber über dem Eingänge des Palastes rauschte das schwarze und weiße Panier der Hohenzollern. Pfeifer, Posauner und Pauker standen auf dem Balkon, und das Schmettern ihrer Instrumente begrüßte den nahenden Zug. Ganz anders empfingen jetzt die adeligen Herren ihren Kurfürsten. Feierlich wurde ihm gehuldigt, freundlichst erwiederte er die ihm dargebrachten Huldigungen. Aber noch höhere Ehre und noch größere Feierlichkei- ten erwarteten ihn. Am 18. April des Jahres 1417 wurde er zu Kostnitz von dem Kaiser feierlich und össentlich mit der Mark be- lehnt. Ein glänzender Zug von Rittern versammelte sich vor Frie- drichs Herberge. Dieser bestieg im kurfürstlichen Schmucke sein Roß,
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