Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Brandenburg - S. 25

1858 - Breslau : Hirt
Die Mark unter Kurfürsten aus dem Hause Hohenzonern. 25 Städten geschloffen zu Schutz und Trutz und dadurch Unabhängig- keit und Macht erlangt. So eine Stadt dünkte sich ein kleines Reich zu sein; von dem Fürsten wollte sie sich nichts sagen lassen. Die Berliner nahmen sich sogar das Recht heraus, dem Kurfürsten ihre Thore zu öffnen oder zu verschließen, wie es ihnen beliebte. Frie- drich I- hatten sie wohl wacker geholfen, als er den Adel sich unter- warf, sie selber aber mochten sich nicht der landesherrlichen Macht beugen. Das sollte unter Friedrich Ii. anders werden. Es geschah nämlich, daß die Bürger beider Städte sich auflehnten wider ihren gemeinsamen Rath und im offenen Aufruhr ihm den Gehorsam aufsagten. In seiner Noth rief der Rath die Hilfe des Kurfürsten an. Eilig kam dieser mit 6000 Reitern herbei, zog in der Ver- wirrung ungehindert in's Spandauer Thor ein und brachte die Städte zur Ruhe. Zur Strafe mußten sie ihm die Schlüssel aller Thore übergeben, und es ward ihnen untersagt, eigenmächtig Bündnisse zu schließen. Gleichzeitig erbaute sich der Kurfürst eine Burg an der Spree, da, wo heut das königliche Schloß steht; denn in Berlin dachte er den Sitz seiner Herrschaft zu gründen. Nun wandte sich die Erbitterung der Bürger- gegen den Landesfürsten. In tobender Empörung standen sie 1448 wider ihn auf, mißachteten seine Be- fehle und verletzten kurfürstliches Eigenthum. Da griff Friedrich durch. Seine Reiter warfen die Empörer nieder; die Hauptanführer des Auf- ruhrs büßten ihren Uebermuth mit dem Leben, andere wurden des Lan- des verwiesen, noch andere mußten schwere Geldstrafen erlegen. Der Roland der Stadt, welcher im alten Berlin in der Gegend der Niko- laikirche stand, ward umgestürzt, zum Zeichen, daß Berlin fortan nicht mehr den Blutbann üben dürfe, d. h., daß der Rath nicht mehr das Recht haben sollte, schwere Verbrecher vom Leben zum Tode bringen zu lassen. — Damit war der Trotz der Städte ge- brochen, und fortan wagte keine Stadt mehr, dem „eisernen" Kur- fürsten ungehorsam zu sein. Dieser aber bezog 1451 seine fürstliche Burg in Berlin. 8. Einige merkwürdige Begebenheiten ans den nächsten Leiten vor der Deformation. <1470 bis Anfang des 16. Jahrhunderts,) 1. Von Albrecht Achilles. Er war, wie Saul, eines Haup- tes höher, denn alles Volk, schön von Angesicht und tapfer, wie kaum ein Anderer. Einst gerieth er mit den Nürnberger» in eine Fehde. Er war beim Sturm einer Stadt der erste auf der Mauer. Mit einem gewaltigen Sprunge stürzte er sich mitten in einen Hau- fen von 800 Bürgern und hieb sich bis zum Stadtbanner durch, das er mit gepanzerter Faust packte. Seine Ritter brachen sich bis zu ihm Bahn und fanden ihn, wie ihm schon das Blut aus Mund und Nase strömte. Man bot ihm einen Wagen an, er wies ihn mit den Worten, zurück: „Ein Fürst darf nicht fahren!" und stieg wieder auf sein Roß. — 17 Mal soll er im ritterlichen Zwei-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer