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1. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 10

1904 - Gotha : Perthes
10 Die meisten Verbrechen, selbst Totschlag, wurden durch Zahlung von Bugeldern an den Beschdigten und an den Staat geshnt. Wergeld hie die Bue fr den erschlagenen Mann. ' p Alles was die Gesamtheit der Vlkerschaft betraf, z. B. ein Krieasma. wurde von dem L a n d e s t h i n g verhandelt. Fr die Dauer des Krieges wurde ein Fürst als Herzog an die Spitze des Heeres gestellt: die Wahl erfolate indem er auf den Schild erhoben ward. Treue ist der Grundzug des deutschen Charakters, der Gattin, dem Heer-gesellen, dem Fürsten und Gefolgsherrn gegenber. Nationale Fehler sind seit den ltesten Zeiten Jhzorn, Trunk- und Spielsucht. Die vornehmste Be-schftigung der freien Männer war diejagd; deuackerbau berlieen sie gern den Weibern und Knechten. Daher war der oberste Gott Wuotau (Wodan) em Gott des Kampfes; zwei Raben und zwei Wlfe, die Tiere des Schlacht-feldes, waren ihm heilig; die im Kampfe gefallenen Helden nahm der sieaver-leihende Gott m seine Gesellschaft auf. Walkren geleiteten sie nach Wal-haua zum seligen Leben d. h. zu den Freuden des Kampfes und des Gelages. Jcebeit Wuotan stand der Donnergott Donar und der wilde Kriegsgott Rio. Die friedliche Ttigkeit des Hauses und des Ackerbaues begnstigten die Gt-tinnen (Freya, Holda, Berchta). Umziehend im Frhling und im Herbst ge-boten sie Frieden und spendeten in den heiligen 12 Nchten (vom 25. Dez. bis zum 6. Jan.) den Feldern und Bumen Fruchtbarkeit. Durch Gebet und Opfer trat man mit den Gttern in Verbindung: von den Tieropfern war das des Pferdes das feierlichste. Der allgemeine Gottesdienst fand im heiligen Hain statt; hier standen die heiligen Zeichen der Götter, ein Wagen oder Tierbild oder eine Sule (Stamm); denn die Götter selbst bildlich darzustellen galt als ihrer unwrdig. Als ein eigenartiges Volk traten die Deutschen den Rmern gegenber: durch ihre trotzig blauen Augen, ihr rtliches Haar, ihre starken Leiber unter-schieden sie sich schon uerlich von ihnen. Ihr kriegerischer Sinn, der sie zu fortwhrenden Angriffen gegen Gallien trieb, drngte endlich Augustus da^u, ihre Unterwerfung ins Auge zu fassen. 2. Die rmischen Eroberungsversuche in Deutschland. Den Oberbefehl am Rhein bergab Augustus seinem Stiefsohn Drusus, der in den Jahren 129 v. Chr. durch Heereszge in Deutschland, durch die Anlage verschanzter Lager am Rhein und durch die Vorschiebung militrischer Posten an der L i p p e (Aliso) und auf dem Taunus die Grundlage fr die Eroberung der Lnder zwischen Rhein und Elbe schuf (vgl. alte Geschichte). Nach dem Tode des Drusus (f 9 v. Chr.) gelang es insbesondere seinem Bruder Tiberius, die deutschen Gebiete bis zur Elbe der rmischen Herr-schast zu unterwerfen. Auch den Marobod, der die Markomannen aus den Gegenden zwischen Main und Donau nach Bhmen gefhrt und hier ein mchtiges Reich gegrndet hatte, war er im Begriff niederzuwerfen, als ihn ein Aufstand der Völker sdlich von der Donau ntigte, die gesamte gegen Marobod
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