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1. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 57

1904 - Gotha : Perthes
einer Besserung ihrer Lage zu benutzen. Die Reichsritter erhoben sich 1522 am Oberrhein unter Kranz von Sick in gen und kndigten demarlbi^chos von Arier Fehde- an. Aneignung des geistlichen Besitzes und Eintritt m die Ijfetchsregierung mochten etwa ihre Ziele sein. Trier leistete jedoch dem Ansturm festen Widerstand. Der Kurfürst von der Pfalz und der Landgraf von Hessen kamen dem Erzbischos zu Hilfe und schlssen Sickingen selbst m seiner Burg Landstuhl (westlich von Speier) ein. Schwer verwundet starb Sickingen hier (1523). Seine Burgen wurden durch das Geschtz') der Fürsten gebrochen? Sein fr freie Geistesbildung streitender Freund Ulrich von Hutten flchtete nach der Schweiz und starb hier in demselben Jahre. Die Bauern erhoben sich zuerst in Schwaben und Franken. Sie forderten die Aufhebung der Leibeigenschaft und der Fronen, freie Wahl der Prediger und Verkndigung des wahren Glaubens. Der Aufruhr ergriff auch Thringen. Hier verband sich die Zerstrungswut des groen Haufens mit der Schwrmerei Thomas Mnzers, der in Mhlhausen den Krieg gegen die gtzendienerischen Fürsten und falschen Propheten predigte. Zwischen Harz und Thringen begann man die Klster und Schlsser zu verwsten. Da rief Luther die weltliche Gewalt auf wider die mrderischen und ruberischen Bauern". Bei Frankenhausen (unweit von der Unstrut) wurden Mnzers schlechtbewaffmk^Hmfm n i e d e rv schlagen (1525). Auch im Sden wurde dem Aufstande der Bauern ein Ende gemacht *j. ^ An der persnlichen Regelung der kirchlichen Sache in Deutschland sah sich Karl V. durch seine Kriege mit dem franzsischen Könige Franz I. um den Besitz Mailands immer von neuem'gehindert. Daher gingen endlich die evangelischen Fürsten selbstndig an die kirchliche Einrichtung ihrer Land-schasten. Magebend ward die schsische Kirchenordnung, welche Kur-..frst Johann, Bruder Friedrichs des Weisen, mit Hilfe Luthers und fernes Freundes Melanchthon durchfhrte. Vifitatoren bereisten 15271529 das Land, um Pfa"rre n und Schulen neu zu begrnden. Vom Fürsten er-whlte Superintendenten sollten die uere Ordnung aufrecht halten. Das evangelische Pfarrhaus sollte das Vorbild fr das Familienleben der Ge-meinde werden. Endlich war Karl V. siegreich in Italien, und sein Erscheinen in Deutschland ward erwartet. Der Reichstag zuspeier (15291a. geigte daher eine starke katholische Melr^rh. -ttrthestjede Entwickelnng und Verbreitung der neuen Lehre verwarf, .erklrten die Evangelischen, da in Sachen des Gewissens die Mehrheit nicht entscheiden drfe. Sie lieen eine Protestation verlesen, infolge deren ihnen der Name der Protestanten geblieben ist. 1) Die Anwendung des Schiepulvers ward dem Rittertum verderblich. Dem Geschtz erlagen die ritterlichen Burgen, und das Feuerrohr gab endlich dem Fuvolk das bergewicht. , 2) Zehn Jahre spter wurde die Bewegung eines dritten Standes, der Handwerker, niedergeschlagen. Nach Mnster drangen nmlich von den Niederlanden die sogen.wieder-tnfer ein. Die stdtische Gewalt kam in den Besitz erleuchteter Handwerker (1534). Man verkndete unbedingte Gleichheit der Personen und Gter und stellte Propheten, erst Jan Matthijs, einen Bcker ans Leyden, dann Jan Bockelson, an die Spitze. Im I. 1535 ward Mnster von den Vasallen des vertriebenen Bischofs zur Ubergabe gebracht und darauf der Katholizismus wieder eingefhrt.
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