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1. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 60

1904 - Gotha : Perthes
m In dem Religionsfrieden, der nun zustande kam (1555), wurde den weltlichen Reichs stnden das Recht, der die Religion zu bestimmen (ins reformandi), zugestanden (cuius regio, eius religio). der die g ei st lichen Reichsstnde konnte man sich nicht einigen. Zuletzt verordnete Ferdinand, da jeder geistliche Reidjsstand, der den alten Glauben verlasse, sein Amt verlieren solle (der sogen. geistlid)e Vorbehalt, reservatum eccle-siastieum); doch sicherte er den protestantischen Untertanen der geistlichen Stnde die Ausbung ihrer Religion zu. Von politischem Migeschick und krperlichen Leiden niedergebeugt, zog sid) Karl V. von der Regierung zurck. Nachdem er 1554 seinem Sohn Philipp die Herrschaft der Mailand und Neapel gegeben hatte, bertrug er ihm 1555 in feierlicher Versammlung der Stnde zu Brssel die Niederlande und im Anfang des I. 1556 Spanien. Den deutschen Knrsrsten kndigte er 1556 seine Verzichtleistung auf Deutschland zu gnnsten seines Bruders Ferdinand an. Durch diese Bestimmungen wurden die Niederlande (friefifche und niederlothringische Gebiete) von Deutsd)land losgerissen und einer selbstndigen Entwickelung entgegengefhrt. Ebenso ward der alte Zusammen-hang des deutschen Reiches mit Italien gelst. Karl V. zog sich in die Stille des Klosters San Inste [stifte] (sdwestlich von Madrid) zurck, in dessen unmittelbarer Nhe er wohnte. Hier, starb er 1558. Die Leiche ruht in dem von Philipp (Ii.) erbauten Escoril spa-last, Kloster und Totengruft, nordwestlich von Madrid). Ii. Die Gegenreformation. Unter Kerdinand I. (15561564) verbreitete sich die Reformation fast der ganz Deutschland. Unbekmmert um den geistlichen Vorbehalt whlten in den nrdlichen Bistmern evangelische Domherren evangelische Bischfe oder Administratoren. In Sddeutschland wurden selbst Baiern und die Habsburgischen Lande bis auf Tirol von der Reformation ergriffen. Der Kaiser ^itcu-imittan Ii., Sohn Ferdinands (15641576), war ein entschiedener Feind aller Religionsverfolgung. In dieser Zeit, da Deutsdj-lanb einer kirchlichen Einheit entgegenzugehen schien, brach der Streit der protestantischen Theologen um das Dogma (insbesonbere die Abendmahlslehre) aus. Neben Luther hatte nmlich Zwingli in der deutschen Schweiz (Zrich) und Calvin in der franzsischen Schweiz (Genf) eine Reformation be-gnnen. Die calviniftifche (sogen, reformierte) Lehre breitete sich in den Niederlanden, Frankreich und Schottland aus, sanb aber auch Anhnger in Deutschland Der Streit der Reformierten und der Lutheraner schieb endlich Deutschland in zwei feinbliche Lager. Gleichzeitig hatte die katholische Kirche sid) innerlich aufgerafft. Sie hatte mittels des Konziles von Trient (15451563) eine Reform an Haupt und Gliebern wirklich vollzogen. Die Bischfe waren enger an Rom gefesselt; in bischflichen eiuinarien wrbe fr die Ausbildung der Geistlichen
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