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1. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 85

1904 - Gotha : Perthes
85 Die politische Bedeutung des preuischen Staates war sichtlich unter Friedrich I. gesunken. Auch die innerekraft hatte infolge einer ver-schwendenden Hofhaltung und leichtfertigen Verwaltung abgenommen. Der militrische und der protestantische Charakter des Staates war wenig-stens unverkennbar festgehalten worden. Das militrische Ansehen war durch die tapfere Haltung der Truppen in dem Trkenkriege bei Zenta (1697, vgl. S. 69) und in dem spanischen Erb-folgekriege bewahrt worden. Der protestantische Beruf ward dem Staate auch durch uere Umstnde nahegelegt; denn nachdem die Kurpfalz 1685 an das katholische Neuburg gekommen (vgl. S. 70. l) und der schsische Kurfürst mit der bernahme des polnischen Knigtums (August Ii., der Starke) katholisch geworden war (1697), wurde der Kurfürst von Branden-brg im deutschen Reich das natrliche Haupt der Protestanten, zugleich deren einziger Vertreter im Kurfrstenkollegium. Hannover erhielt zwar 1692 die 9. Kur, hatte aber noch nicht Sitz und Stimme im Kollegium. 1714 kam auerdem das Hans auf den englischen Thron. Durch Aufnahme protestan-tischer Auswanderer (besonders Franzosen) zeigte sich tatschlich Friedrich als Schirmherr des Protestantismus. Wissenschaftliche For-schnng und religise berzeugung wurden geschtzt. In Halle fan-den Aufnahme der Professor Christian Thomasins, dessen Vorlesungen den Grund zu der dortigen Universitt legten (1694 erffnet), und August Hermann Francke, der Grnder des dortigen Waisenhauses. Auch die Kunst wurde gepflegt, wovon der Ausbau des Schlosses, die plastische Ausschmckung des Zeughauses und die Ausfhrung des Reiterstandbildes des Groen Kur-frsten durch den Baumeister Schlter Zeugnis geben. Iii. Die innere Ausgestaltung des preuischen Staates. Friedrich Wilhelm I. (1713-1740). Friedrich Wilhelm, der Sohn Friedrichs I., erkannte, obwohl erst 25 Jahre alt, als er zur Regierung kam, doch mit vollster Klarheit die ihm gestellte Ausgabe, dem erschtterten Staate durch innere Reformen eine festere Grundlage zu geben. Eine seiner ersten Handlungen war die Beschrnkung des Hofhalts auf das Notwendigste. Rcksichtslos und hart, bte er einen vollkommenen Absolutismus *); aber zugleich war er von dem hchsten Gefhl der Verantwortlichkeit vor Gott erfllt und einzig auf das Wohl der Gesamtheit gerichtet. Dem Staate gab er sein scharfes Geprge, indem er die Untertanen zu Zucht und Arbeit und die Beamten zu strengster Pflichterfllung im Dienst erzog. A. Gestattung des Keerwesens. Das preuische Knigtum schien zu seiner Entfaltung vor allem einer Vermehrung des Heeres zu bedrfen; Friedrich Wilhelm brachte es daher von 38 000 Mann allmhlich auf 83 000 Mann. der die Hlfte der Truppen, den Stamm der Regimenter, 1) Den Stnden von Preußen erklrte er 1717, da er die Sonverainete stabilere wie einen rocher de bronce.
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