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1. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 87

1904 - Gotha : Perthes
In der ueren Politik war Friedrich Wilhelm bei seiner rechtlichen Denknngsart den diplomatischen Kniffen seiner Zeit nicht gewachsen. Doch ge-langen im Anfange seiner Regierung zwei wertvolle Erwerbungen, nmlich im Frieden zu Utrecht 1713 die von Obergeldern, eine willkommene Ver-strknng zu dem klevischen Besitz (vgl. Karte^S, 50), und im Verlaufe des nordischen Krieges die von Vorpommern.w Als Vorpommern von Schweden gegen nordischen Verbndeten nicht behauptet werden konnte, verlangte die preuische Ehre, da es nicht in fremde Hnde bergehe. Kraft eines Vertrages mit den nordischen Verbndeten und dem schwedischen Generalgouverneur bernahm daher Friedrich Wilhelm 1713 Stettin mit der Odermndung und die Lande bis an diepeene in vorlufige Verwaltung. Karl Xii. freilich, der endlich aus der Trkei zurck-kehrte und Ende 1714 in Stralsund erschien, verwarf diesen Vertrag und zwang den König zum Kriege, der dann Stralsund eroberte (1715). In dem Frieden zu Stockholm (1720 abgeschlossen) gewann Preußen endgltig Vorpommern bis zurpeeue. Die Lande westlich von derpeene (mit Greifswald und Stralsund) und die Insel Rgen verblieben den Schweden (das sogen. Neu-Vorpommern 1). Wenig glcklich dagegen war Friedrich Wilhelm in dem polnischen Erb-folgestreit (17331735, vgl. S. 71). Der Kaiser verlangte nmlich den Eintritt Friedrich Wilhelms in den polnischen Krieg zugunsten Augusts Iii., der König dagegen, dem die Verbindung Sachsens und Polens fr seine eigene Sicherheit gefhrlich schien, lehnte den Beitritt in den sterreichisch-russisch-schsischen Bund ab, erbot sich indes, in den franzsischen Krieg mit 50 000 Mann einzutreten. Dies letzte Anerbieten wies wiederum der Kaiser aus Eifersucht gegen Preußen zurck, machte aber trotzdem dieses fr den klglichen Ausgang des Krieges verantwortlich. Friedrich Wilhelm vermochte weder die schsische Nachfolge in Polen noch, wie er gewnscht hatte, den Verlust eines deutschen Landes (Lothringens) zu verhindern. Mit seinem groen Heere verstand er nichts zu leisten. sterreich suchte ihn geflissentlich zu krnken; denn weder eine amtliche Mitteilung des Wiener Friedens (1735) noch eine Anzeige von der bald darauf erfolgten Vermhlung Maria Theresias erhielt er. Verbittert durch die Mierfolge der auswrtigen Politik, starb Friedrich Wilhelm 1740. Es bedurfte einer freieren und khneren Politik, sollte Preußen eine europische Stellung gewinnen. Friedrich Wilhelm hatte die Mittel dazu ge-schassen, ein schlagfertiges Heer und einen Staatsschatz. Iv. Die Erhebung Preuens zur europischen Gromacht. Friedrich Ii., der Groe (1740-1786)* Friedrich Ii., geb. den 24. Januar 1712, erbte von seiner Mutter Sophie Dorothea von Hannover einen idealen, auf Kunst und Wissen- 1) Die schwedische Macht brach auch an der Nordsee zusammen. Die Stifter Vre-men und Verden kamen an Hannover.
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