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1. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 88

1904 - Gotha : Perthes
schaft gerichteten Sinn. Frh wurde er in die Kmmernisse der Mutter ein-geweiht, die sich an dem brgerlich einfachen und militrisch rauhen Hose ihres Gemahls nicht heimisch fhlen lernte. Je nher Friedrich der Mutter stand, um so mehr entfremdete er sich dem Vater, der, auf das Ntzliche ge-richtet, aus dem Sohne vor allem einen guten Soldaten und sparsamen Hauswirt machen wollte. Das nachlssige Wesen Friedrichs reizte den Vater immer mehr. Die entehrende Behandlung, die der Kronprinz zuletzt selbst ffentlich erfuhr, trieb diesen (1730) zu einem Fluchtversuch, der indes miglckte. Friedrich ward als Gefangener nach Kstrin gebracht und sollte dem Spruche eines Kriegsgerichts unterworfen werden. Dieses lehnte ein Urteil der den Kronprinzen ab; der Leutnant von Katte dagegen, der um den Fluchtplan gewut hatte, wurde auf Befehl des Knigs vor den Augen Friedrichs hingerichtet. Nachdem der Kronprinz einen Reueid geleistet hatte (19. Nov. 1730), wurde er begnadigt. Er blieb zunchst in Kstrin, um an der dortigen Kriegs-und Domnenkammer zu arbeiten. Im November 1731 wurde er wieder in die Armee aufgenommen, Februar 1732 erhielt er ein Infanterieregiment in Ruppin. Die Verheiratung (1733) mit der Prinzessin Elisabeth Christine von Brannschweig-Bevern, die ihm der Vater zur Gemahlin bestimmt hatte, brachte ihm eine unabhngige Stellung. Im Herbst 1736 bezog das kronprinzliche Paar das Schlo Rheinsberg (nrdlich von Ruppin). Hier verlebte Friedrich inmitten eines geistreichen Freundeskreises die vier schnsten Jahre seines Lebens. In dieser Zeit innerer Sammlung reifte er fr die groen Aufgaben, die seiner harrten. Zu dem Vater, vor dem sich der Trotz und Eigenwille des Jnglings hatte beugen mssen, gewann er inner-lich eine andere Stellung. In dem Sinne seines Vaters bezeichnete er in einer Schrift (1739) den König als den ersten Diener des Staates. In diesem Geiste bernahm er 1740 die Regierung. A. Der Mruch mit sterreich (die zwei schlesischen Kriege). Den Tod^Karls 131(1740) war Friedrich sofort entschlossen zur Geltendmachung der alten schlesischen Ansprche zu benutzen. Er bot Maria Theresia gegen Abtretung Schlesiens seine volle Hilfe in den zu erwartenden Kmpfen an. Aber berzeugt, da er durch Unterhandlungen nichts erreichen wrde, rckte er noch im Dezember 1740 in Schlesien ein (erster schlesischer Krieg 17401742). Nur einige Festungen leisteten ihm Widerstand. Den nieder-schlesischen Protestanten erschien er sogar als Retter ihres Glaubens. Maria Theresia wies jedoch die Abtretung Schlesiens zurck und entsandte den General Neipperg mit einem Heere dorthin. Diesem glckte es, Friedrich, der an der Oppa die sterreicher erwartete, westlich zu umgehen, die Festung Neie zu erreichen und, nach Brieg hin vordringend, das preuische Heer in Oberschlesien von seinen westlichen Verbindungen abzuschneiden. Bei Moll-Witz (westlich von Brieg) errang indes die unvergleichliche Standhaftigkeit des preuischen Fuvolkes den Sieg (1741). Infolge des nun ausbrechenden sterreichischen Erbfolgekrieges (17411748) geriet Maria Theresia in noch grere Kmpfe (vgl. S. 72). Friedrich trat dem franzsisch-bairischen Bunde bei, der zunchst die Besetzung Bhmens ins Auge fate. In dieser Not rief Mario Theresia die Begeiferung der Ungarn
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