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1. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 101

1904 - Gotha : Perthes
101 Niederlande. Cstine drang vom Elsa aus in Deutschland ein, brand-schtzte Speier und Worms und nahm Mainz ein. In Preußen rief der klgliche Ausgang des Feldzugs eine um so grere Mistimmung hervor, als das rcksichtslose Vorgehen der Russen in Polen die Vereinigung der preuischen Macht im Osten verlangte. Ein preuisches Heer rckte in Polen ein, um Katharina Ii. an dessen vlliger Eroberung zu hindern und die fr Preuens Abrnndung so wichtigen polnischen Gebiete an der mittleren Warthe (zwischen Schlesien und Westpreuen) zu sichern. In der Tat kam es 1793 zur zweiten Teilung Polens, in der Preußen auer jenen Gebieten Danzig und Thorn erhielt. Die Ehre gebot dem Könige, von dem westlichen Kriege nicht abzustehen, ehe wenigstens die Franzosen aus den deutschen Gebieten vertrieben wren. Der Feldzug von 1793 galt daher der Wiedereroberung der Stadt Mainz und der sterreichischen Niederlande. Die Oberleitung bernahm fter-reich, das Preußen mit Hilfstruppen untersttzte. Die beiden Eroberungen gelangen; aber im brigen war der Feldzug so klglich, wie der vorige. Whrend sich der Bund zwischen sterreich und Preußen infolge der pol-nischen Vorgnge immer mehr lockerte, begann gerade jetzt in Frankreich die Schreckensherrschaft alle Krfte in Bewegung zu setzen. Ein Massenauf-gebot trieb Hunderttausende in den Krieg. Diese gewannen trotz ihrer mangel-haften Ausbildung durch eine neue Gestaltung des Heeres und eine neue Fechtweise, wie sie Carnot erfand, allmhlich ein bergewicht der die geschulten alten Heere. Carnot verschmolz nmlich die verschiedenen Waffengattungen zu kleinen Heereskrpern. In zahllosen kleinen Gefechten suchte er den Gegner zu ermden und durch einen letzten gewaltigen Sto zu vernichten. Im Jahre 1794 wichen die sterreicher wieder aus den Niederlanden. Auch die Preußen muten trotz zwei rhmlicher Taten bei Kaiserslautern in der Rheinpfalz das linke Rheinnfer rumen (1794) und traten dann, durch die polnischen Angelegenheiten bestimmt, ganz von dem Bunde zurck. Durch einen Aufstand in Warschau unter Kosciuzko [koschzjufto] waren nmlich die Russen aus Polen vertrieben worden. Zur Niederwerfung der Emprung rckten die Preußen in Polen ein, konnten jedoch Warschau nicht erobern; dagegen schlug der Russe Suworow [fjut'rf], der mit neuen Truppen heranrckte, Kosciuzkos Heer und nahm Warschau ein. Das siegreiche Rußland verstndigte sich jetzt (Auf. 1795) mit sterreich der die dritte Teilung Polens. Mit sterreich und Rußland zerfallen, schlo Friedrich Wilhelm mit Frank-reich (1795) den Sonderfrieden von Basel, in dem er bis zum Reichs-frieden das linke Rheinnfer (alfo auch preuische Gebiete, Obergeldern und das linksrheinische Kleve) preisgab. Preußen erklrte sich somit unfhig, die eigenen Grenzen zu schtzen. Whrend es deutsche Gebiete am Rhein opferte, erwarb es polnische an der Weichsel, so da es jetzt unter 9 Million Einwohner 4 Millionen Slawen besa. Per zehnjhrige Iriede in Aorddeutschtand. Der Baseler Friede, an sich so unerfreulich, ist dadurch von unendlicher Bedeutung geworden, da er Norddeutschland noch zehn Jahre der Ruhe lie, die zur Entfaltung unserer klassischen Literatur notwendig waren. Jetzt entstanden die schnsten
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