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1. Europa - S. 3

1860 - Hannover : Pockwitz
8 an, die Sonne selbst könne wohl ein kühler, ja selbst ein dunkler Körper sein, aber so wie unsere Erde von einer hohen Luftschicht, so sei die Sonne von einer ungeheuern, vielleicht elektrischen Lichtmaterie umflossen. Dieses Licht werde dann durch den schnellen Umschwung des Sonnenkörpers (denn die Sonne dreht sich alle 25 Tage und ziemlich 12 Stunden einmal um sich selbst) in steter Bewegung gehal- ten und pflanze sich .durch den leichten Aether (Luft) schnell biß auf die Oberfläche dunkler Körper (der Planeten und Monde) fort, wo die hingefallenen Lichtstrablen die kleinsten Tbeile dieser Oberfläche erschüttern und ihre innere^Wärme rege machen. Es kommen daher eben so wenig wirkliche Lichttheile aus der Sonne zu uns, als die Theile einer Glocke, deren Schall wir hören. Auf diese Weise ließe sich nun erklä- ren. wie die Sonne, ohne von ihrer Masse und Größe auch nur das Geringste zu verlieren, alles um sich her erleuchten und erwärmen könne.— Ob unsere Sonne auch bewohnt ist? Triftige Gründelaffen es vermuthen. Sollte die ewige Weisheit, die hier auf unserem Erdkörper kein Baumblatt, kein Gräslein. keinen Wassertropfen unbevötkert gelassen hat. sollte diese ewige Weisheit einen Körper von so erstaunlicher Größe ohne fühlende, empfindende Wesen gelassen haben, die sich ihres Daseins freuen und den Herrn loben? Aber sowie der Sonnenkörper aus ganz anderen Stoffen be- steht, wie" unsere Erde, so werden auch die Wesen, die dort die hohen Schöpfungs- wunder anstaunen, Wesen ganz andrer Art sein, als wir Menschen. .8. Das Sonnensystem. Die alten Völker stellten sich unsere Erde als eine flache Scheibe vor und gaben ihr die Hauptrolle in der Schöpfung. Sie wähnten, die große, feurige Sonne, der freundliche Mond und das zahllose Heer der so lieblich funkelnden Sterne seien blos der Erdbewohner wegen und zur Zierde des Himmels da. Von der Vorstel- lung. daß unsere Erde gleichsam der Hauptkörper in der großen Weltschöpfung sei, daß sie fest und unbeweglich stehe, daß sich Sonne, Mond und alle anderen Sterne um die Erde drehen, von dieser Vorstelluug wollte man Jahrtausende hin- durch nicht abgehen, wenn auch einige hervorragende Geister, namentlich unter den alten Griechen und Römern, die Meinung aufgestellt hatten, daß sich, die Erde in einem (schiefen) Kreise um die Sonne und dabei täglich um ihre Achse drehe. Da endlich war es einem Manne vorbehalten, Licht und Aufklärung zu verbreiten über einen Punkt der Wissenschaft, wo so lange Jahre hindurch Dunkel und Verworren- heit geherrscht hatte. Dieser Mann war Nikolaus Kopernikus, geboren zü Thorn an der Weichsel am 19. Febr. 1473. Er bewies mit schlagenden und unab- weislichen Gründen: Die Sonne, der Licht und Wärme spendende Körper, steht in der Mitte und dreht sich um sich selbst; die Planeten sind an sich selbst dunkle Körper, laufen in festbestimmten Bahnen um die Sonne, drehen sich bei diesem ewigen Kreisläufe in gewissen kürzeren Zeitabschnitten zugleich höchst regelmäßig um sich selbst und empfangen ihr Licht von der Sonne. So fand Kopernikus das wahre Weltsystem. — Von dem Zeitpunkte (1530) an, wo der große Kopernikus sein System, daß die Sonne in der Mitte stehe und die Planeten in genau vor- gezeichneten Bahnen um dieselbe rollen, dabei aber zugleich sich regelmäßig um ihre Achse drehen, aufgestellt hatte, kannte man bis zum Jahre 1781 nur sechs Planeten: Merkur, Venus, Erde. Mars, Jupiter und Saturn. Da entdeckte aber der berühmte Astronom (d. h. Sternkundige) Herschel (ein geborner Hannoveraner) am 13. Marz 1781 einen siebenten Planeten, den Uranus, und 1801. 1804 und 1807 wurden von einem Italiener Piazzi und den Deutschen Olbers und Harding noch vier Planeten: die Ceres, die Pallas, die Juno und Vesta gefunden. So nahm man bis zum 7. Decbr. 1845 an, daß unser Sonnen- oder Planetensystem aus der Sonne und den elf Planeten: Merkur, Venus, Erde, Mars, Vesta, Juno, Ceres, Pallas, Jupiter, Saturn und Uranus bestehe. Allein am 8. Decbr. 1845 wurde vom Postsecretair Hencke in Driesen ein zwölfter Planet entdeckt. Man nannte ihn Asträa. Darauf fand ein Franzose Le Verrier (sprich: Le Werrieh) in Paris durch Berechnungen und Schlüsse, daß weit hinter dem Uranus noch ein Planer stehen müsse, und in der That entdeckte ein Deutscher, G all in Berlin, den von Le Verrier nur vermutheten Planetemin der Wirklichkeit. Er wurde Neptun genannt. Später sind noch eine Anzahl Planeten entdeckt, so daß jetzt deren Zahl sich auf 65 beläuft. Oie Planeten, welche zwischen Mars und Jupiter ihre Stellung haben, und es sind ihrer 57, begreift man gewöhnlich zusammen unter dem Namen Planetoi- den, d. h. von einem Planeten abstammend, weil man annimmt, daß sie Theile von
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