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1. Europa - S. 63

1860 - Hannover : Pockwitz
63 ausstarb, bot man die Krone dem Grafen Adolf von Holstein und Schleswig, einem Fürsten des deutschen Reiches an; dieser schlug seinen Vetter Christian von Olden- burg vor. Da der großmüthige Adolf 1459 ohne Erben starb, fiel Holstein, als deutsches Reichslehn, durchaus nicht an Dänemark, sondern an seinen Vetter, der gerade die dänische Krone trug. Im 16ten^ Jahrhundert stattete also in vollem Recht ote königliche Linie mit der Hälfte von Holstein und Schleswig einen Seitenzweig aus, Holstein Gottorp, suchte aber hernach desto eifriger diese Herzogliche Hälfte unauflöslich mit Dänemark zu verbinden, was zu vielen Kriegen mit auswärtigen Mächten Veranlassung gab. Wirklich verlor Holstein-Gottorp seinen Antheil an Schleswig 1714 und tauschte 1773 seinen Antheil an Holstein gegen Oldenburg aus. Zwei Nebenlinien der königlichen Linie, Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg und Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, besitzen Güter unter dänischer Sou- verainetät in Holstein und Schleswig. Da in den Herzogtümern, als in deutschen Landen, das salische Gesetz gilt, in Dänemark aber auch die weibliche Linie den Thron besteigen kann, so müßte rechtlich einmal ein ähnliches Verhältniß wie zwischen Eng- land und Hannover eintreten. Der dänische Staat umfaßt in Europa 2800 Quadrat- Meilen und 2 '/2 Miu. lutherische Einwohner. Der König heißt Frederik Vil. Im Mai 1849 ist die neue Constitution des Königreichs Dänemark vollendet und angenommen. — Zum Deutschen Bunde gehört zunächst das Herzogthum Holstein, das 154 Quadr.- Meilen groß ist und Miu. E. enthält. Die größte Stadl ist Altona, dicht bei Hamburg, im 17ten Jahrhundert noch ein bloßes Dorf, jetzt eine schöne und wichtige Handels- und Fabrikstadt von 40,000 E. Kiel ist eine lebhafte Handels- und Uni- versitätsstadt von 16,000 E. und liegt in sehr angenehmer Gegend an einer Ostseebucht. Das Herzogthum Lauenburg, welches gleichfalls Deutschland einverleibt ist, enthält 20 Quadr.-Meil. mit 50,000 E. Das Herzogthum Schleswig, 167 Quadr.-Meil., 370,000 Einw., gehört zwar nicht zum deutschen Bunde, ist aber in seinem süd- lichen Theile rein deutsch, und das Volk ist sich dessen bewußt. Der nördliche Theil ist entschieden dänisch. Jütland (600,000 E.) zerfällt in die Stifter Aalborg, Aarhuus, Wiborg und Ribe, womit uns auch die Namen der Hauptorte bekannt werden, die gegen 9000 E. haben. Fridericia, der Insel Fünen gegenüber, ist eine kleine Festung, wo Zoll am kleinen Belt erhoben wird. Stagen liegt in dem äußersten nördlichen Haken der Halbinsel. Der Meersand droht diesen Ort ganz zu verschütten; von der Kirche ragt nur der Thurm heraus und wird als Wahrzeichen für Seefahrer erhalten. Die Inseln zerfallen in die drei Stifter Laaland, Fünen, Seeland. Zu Letzterm werden auch die 20 Meilen entfernte, der schwedischen Küste weit nähere Insel Bornholm und außerdem die Insel Möen, an der Südspitze von Seeland, ge- rechnet. Auf der Insel Seeland (>,, Miu. Einw.), da, wo derselben das Jnselchen Amak vorgelagert ist, liegt Dänemarks Hauptstadt Kop enhag en, dänisch Kjöben- havn, zuerst ein Fischerdorf, dann ein Handelshafen, seit 1443 Residenz. Besonders schön ist es, wie jeder Schritt aus der Stadt uns gleich in die üppige frische Vegetation führt, die den dänischen Inseln so eigenthümlich ist. Bedeutende Handels- stadt und Universität, 145,000 C. Etwa 120 Meilen im Nw. der dänischen Halbinsel, so ziemlich in der Mitte zwischen den sehr ähnlichen Shetlandsinseln und Island, liegen die Färöer, d. i. Fe der in sein, 25 an der Zahl, wovon aber nur 17 von 8000 Einwohnern bewohnt. Sie haben steile Ufer, Berge von mehr als 3000' Höhe und treffliche Häsen. Der Erwerb der Einwohner besteht in Fischerei und Vogelfang. Zu Däne- mark gehört auch die Insel Island. Island, 1800 Quadrat-Meilen groß, nur 27 Meilen von Grönland, wurde (wie die Färöer) von Norwegen bevölkert und im loten Jahrhundert für das Christen- thum gewonnen. Das Klima ist damals milder gewesen; Korn kam gut fort, auch Bäume. Bis Ende des 13ten Jahrhunderts war Island unabhängig, und das war seine Blüthezeit. Große Handelsreisen wurden unternommen, sowohl in das Mittel- meer als an die amerikanische Küste. Dabei fehlte es nicht an Bildung und Wissen- schaft.^ Seit dem I3ten Jahrhundert gehörte Island zu Norwegen, seit dem I4ten zu Dänemark, im 16ten kam die Reformation hieher, aber das Klima verschlinnnerte sich, Seuchen verminderten die Zahl der Einwohner, Seeräubereien vernichteten den Wohlstand (sogar algierische Raubschiffe sind bis hierher gekommen). So verschwand Islands frühere Herrlichkeit, und erst in neuester Zeit beginnt es sich wieder zu heben. Bei alle dem wohnen nur 64,000 Menschen darauf, und in der That erlaubt die Natur des Landes wohl kaum eine größere Anzahl. Island ist fast nur Gebirgslanb«:
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