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1. Europa - S. 250

1860 - Hannover : Pockwitz
250 beigemischt ist, daß er in Bruchboden übergeht. Eigentliche Hochmoore kommen nur im Norden des Landes vor, und auch hier nicht in beträchtlicher Menge. Ungetheilte Haideräume giebt es nicht viele, chie ineisten sind in Kultur gesetzt. Wiesen und Grasänger sind zahlreich, allein von kalkarmem Boden, und tragen daher verhältnis- mäßig wenig gute Gräser und Kräuter. Das Amt Melle zählt zu den besten des Königreiches, sein Boden ist fruchtbar und reich mit einsichtsvollen Landleuten bevölkert. Das Amt Iburg steht schon hinter demselben, hat dagegen sehr gute Waldungen und die Saline Rothenfelde voraus. In Wittlage-Hunteburg steht die Flachserzeugung am höchsten. Osnabrück selbst besitzt schon minder guten Boden. Das nördlich gelegene sogenannte Artland, welches sich von Börden nach Quaken- brück zieht, hat bei dein ersteren Orte fast nur Moor und Haide, wird jedoch bei dem letzteren sehr fruchtbar, obgleich der Boden einen sandigen Charakter behält. Die Niedergrafschaft Lingen entbehrt fast gänzlich der Berge und Wälder. Nur der Süden hat einige Hügel aufzuweisen; im Westen kommen Hochmoore vor. Das Ackerland besteht aus losem feinkörnigen Sande, dem das wenige Fuß unter der Oberfläche stehende Grundwasser zu Statten koinmt. Eine traurige Eigenthümlichkeit dieses Landes sind die vielen unfruchtbaren Sanddünen an den Ufern der Ems. Zwei Drittel des Lingenschen bestehen aus Haiden, Hochmooren und Dünen. Der Mangel an Quellen und Bächen erzeugt Mangel an Wiesen und grasreichen Aengern. In Emsbühren findet sich nahe an der Ems eine aus sehr feinkörnigem, dichten, magern Lehme bestehende Niederung, westlich erhebt sich eine Hügelreihe aus Thon- schiefer, nach Bentheim zu ist das Land flach und größtentheils mit Haidekraut bewachsen. Die Grafschaft Bentheim besitzt im Süden mehrere Bergrücken, welche im Innern Quadersandstein führen. Im Westen sind Hügel und bruchige Niede- , rungen; im Norden große Hochmoore und sandige Haiden. Aufgeschwemmten Boden findet man an der Vechte; dieses Gebiet ist reichlich mit Quellen und Flüssen versehen und macht den gutgebauten Theil der Grafschaft aus. Das Herzogthum Aremberg-Meppen leidet, obwohl ihm Wälder und Berge gänzlich fehlen, an feuchtein Klima; dies koinmt daher, daß seine ganze Westküste ein Moor ist (das große Grenzmoor und das Bourtaiiger Moor), daß ferner im Norden viele bruchige Gegenden sind und im Nordosten das sumpfige Saterland die Grenze bildet. Das Land ist theils flach, theils hügelig. Die bedeiltendste Hügelkette, welche nördlich von der Hase beginnt und sich bis zum Saterlande hinzieht, heißt der Hümling. Der Haüptbestand des Hümlings ist Sand und Kies- gerölle; mehrere Hügel fuhren im Untergründe Mergel. Meppen ist reich an Haiden und Sanddünen. Mit wenigen Ausnahmen fehlt es an guten Wiesen. Durch Erzeugnisse steht unter den angegebenen Verhältnissen Osnabrück oben an, es gehört zu den fruchtbaren Provinzen des Königreiches und treibt neben dem Kornbaue einen ausgedehnten Flachs- und Gemüsebau. Die Hauptbeschäftigung der Einwohner besteht in Ackerbau, Schweinezucht, Spinnen und Weben. In den Moorgegenden macht der Torfstich und Buchweizenbau die vorzüglichste Thätigkeit aus 176. Die Danddrostei Stade. Die' Landdrostei Stade, welche etwa 120 Q.-M. mit 288,975 E. enthält, also nach der Größe die zweite, nach der Bevölkerung aber die vierte Landdrostei des Königreiches ist, liegt im Noroen des Königreiches und umfaßt das Herzogthum Bremen mit Wursten, Kehdingen und dem Alten Lande, das Land Hadeln und das Herzogthum Verden. Eingeschlossen vom hannoverschen Gebiete liegen auf demselben Verbände zwischen Elbe und Weser die freie Stadt Bremen mit Vegesack und Bremerhafen, das Land Wührden, zu Oldenburg gehörig, und das Hamburgische Amt Ritzebüttel auf der äußersten Spitze, welche sich zwischen den beiden Flußmun- dungen in die Nordsee erstreckt. Verden nimmt den südöstlichen Theil dieses Bezirkes ein. , . k __ , Das Klima ist mehr kalt als warm, die Luft un Ganzen rauh, m den Wejer- und Elbgegenden oft sehr ungestüm und nebelig. Fast das ganze Gebiet, mit Ausnahme der Geest, leidet Älangel an frischen Quellen. Der Boden besteht aus Marsch, Geest und Moor. Die'marschgegenden der Elbe sind das Alte Land, Kehdingen und Hadeln, die der Weser das Land Wursten, die oster und stader Marsch, Stotel-Bieland und wenige angrenzende Strecken. Der abgehetzte Schlamm, welcher die Fruchtbarkeit der Marsch ausmacht, bedeckt den Boden der Elbgegenden in einer Höhe von anderhalb bis 7 Fuß, während er in der Wesergegend oft kaum
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