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1. Enthaltend die erste, zweite und dritte Stufe: Heimath, Preussen, Deutschland - S. 4

1865 - Glogau : Flemming
4 erneuern, das Zerfallene wiederherzustellen, das Unvollendete zu vollenden, und schon ist Vieles geschehen, Bogen, Fenster, Säulen, Sacristeien er- neuert, das westliche Eingangsthor (Portal) schön restaurirt, zwei hohe neue Hauptthürme errichtet und mit vergoldeten Kreuzen auf der Spitze, mit Gallerien an den Seiten und mit kleineren Thürmen an den Ecken geziert u. s. w. Aber die Arbeit ist noch lange nicht zu Ende. 2. An der Nordseite bietet der äußere Dom den erhebendsten und bedeutendsten Anblick. Ueber der Eingangsthür dieser Seite sehen wir eine Menge Bilder in Stein, darstellend den Tod der Maria, die Apostel, Christus in der Herrlichkeit, Männer mit Bändern, auf welchen Sprüche stehen. In dem Anbau auf der Oftfette ist die Domschule, die Anbaue im Süden und Westen dienen zu Wohnungen. Der Eindruck des Innern ist am ergreifendsten, wenn wir von dem Hauptportal im Westen ein- treten. Welch' eine Menge hoher, mächtiger Säulen, welch' eine Pracht der Bogen in der Höhe, welch' ein wundervoller Blick durch die weiten, hochgewölbten Räume in das ferne Ende gegenüber! Von den Sehens- würdigkeiten merken wir uns folgende: Rechts vom Eingang hängt an einer Kette ein großer Knochen, nach der Sage ein Stück von dem Rück- grat des Walfisches, in dem Jonas, der Prophet, gelegen, wahrscheinlich ein Knochen von einem urweltlichen Landthiere. Gegenüber auf der linken Seite hängt ein schwärzlicher, unten zugespitzter, keilförmiger, eine Spanne langer Stein, nach der Sage ein Donnerkeil, wahrscheinlich ein Streit- kolben der heidnischen Vorfahren. Dazwischen steht ein schöner Taufstein aus Porphyr, mit marmornem Untersatz. An der linken Wand sind sechs kleine Säulen, die, angeschlagen, glockenähnlich klingen. Die Kanzel in der Mitte der Kirche ist au der äußern Treppenwand, an der Brüstung und am Schalldeckel mit biblischen Sprüchen und mit zahlreichen Bildern aus der biblischen Geschichte und kirchlichen Sage, am Schalldeckel u. A. mit den vier Evangelisten und ihren Sinnbildern, dem Menschen, dem Löwen, dem Stier und dem Adler, und ringsherum mit den Wappen der Domherren geschmückt. Vor der Kanzel, über dem Grabmal eines Dompropstes hängt vom Kirchengewölbe eine große messingene Lichter- krone herab, an welcher die zwölf Apostel in künstlichen Bildern zu seheu sind. An den Pfeilern gegenüber und unweit der Kanzel sind verschiedene Standbilder von Stein zu sehen, Maria mit dem Jesuskinde auf dem Arm, der heilige Moritz, geharnischt, einen Schild zur Seite, der heilige Sebastian, von Pfeilen durchbohrt (doch sind die Pfeile mit den Jahren herausgefallen und jetzt nur noch die Löcher sichtbar, worin sie gesteckt), der heilige Georg, wie er den Lindwurm tödtet, der heilige Hierony- mus, mit der Bibel in der Hand, ein Löwe davor, der sich an ihm hinaufstreckt und ihn anleckt, Karl d. Gr., die Krone auf dem Haupte, Scepter und Reichsapfel, die königlichen Abzeichen, in den Händen, Wittekind, der von ihm überwundene Sachsenherzog in Knabengestalt vor ihm knieend. An zwei Pfeilern einander gegenüber befinden sich zwei überaus reich ausgestattete Wappenschilder; an einem Pfeiler ist eine alte zerrissene Fahne befestigt und an einem andern sind, wie in allen Kirchen unseres preußischen Vaterlandes, auf einer schwarzen Tafel unter einem
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