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1. Enthaltend die erste, zweite und dritte Stufe: Heimath, Preussen, Deutschland - S. 11

1865 - Glogau : Flemming
11 eine große Summe Geldes (200,000 Thlr.) wurde ihr 1540 die Lehre frei gegeben. 3. Die Johanniskirehe ist in der Zeit des dreißigjährigen Krie- ges gebaut und im Friedensjahr 1648 eingeweiht. Zu ihr haben viele hohe Häupter und berühmte Leute beigesteuert, z. B. die Königin Chri- slina von Schweden (Gustav Adolphs Tochter), der Kurfürst von Bran- denburg (Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst), der General von Königsmark, der schwedische Feldmarschall von Torstenson, der Graf von Wernigerode. Sie steht — und das erinnert uns an die Zeit ihrer Ent- stehung — nicht auf freiem Plan, wie die andern, sondern auf einem Platze hinter der Häuserreihe der Straße (des Westendorfs), ist aus Holz und Stein gebaut, schön, freundlich und groß, und hat einen schönen Altar, hinter welchem in den Fenstern die Bilder von Luther und Me- lanchthon. Die Glocken hängen in einem besondern, nahe bei der Kirche stehenden Thurm. Sehr schön ist der Friedhof an der Südseite, ein wahrer lieblicher Blumengarten. — Kleiner und einfacher ist die Moritz - kirche am Gröperthor, in welcher Lichtwer ('s 1783) begraben ist, den ihr ja wohl aus mancher kleinen Fabel kennt (Z. B. Thier' und Menschen schliefen feste — von Jahren alt, an Gütern reich — die seltsamen Menschen — der kleine Töffel). Er war in Halberstadt Regierungsrath. — Schließlich erwähnen wir die beiden großen, reichgeschmückten katho- lischen Kirchen, die Franziskanerkirche in der Oberstadt und die Dominikanerkirche in der Unterstadt und die etwas versteckt liegende jüdische Synagoge, die, in Kuppelform gebaut, mit vielen schönen Gemälden geschmückt und mit manchem kostbaren Schatz ausgestattet, zu den schönsten israelitischen Tempeln in Deutschland zählt. 4. Mehrere andere Kirchen sind eingegangen und zu andern Zwecken verwendet. So ist die vormalige Paulskirche am Paulsplan, die noch an der Westseite in einer Mauernische den Apostel zeigt, von dem sie den Namen erhielt, ein Heumagazin; die reformirte Kirche an der Woort eine Spritfabrik, die katholische Johanniskirche unter der Tanne (am Grudenberg) eine Scheune, die Nicolaikirche ein Schauspielhaus. Ueber dem Thor der letzteren stehen noch die Worte: Laus sit deo rc. (Lob sei Gott); an der reformirten Kirche ist in französischer Sprache angegeben, daß die Kirche mit Gunst der Könige Friedrichs I. u. Friedrich Wilhelms I. von Preußen durch Collecten der französischen Protestanten in den Jahren 1713 —17 erbaut sei. Nämlich als der König von Frank- reich (Ludwig 14.) ein Gesetz, das den Protestanten im Lande mit den Katholiken gleiche Rechte gegeben, wieder aufhob, wanderten viele Tau- sende aus; unter ihnen waren auch die, welche sich in unserer Stadt niederließen. Ihre Kirche hatte keinen Thurm und keine Glocken. Auf dem Friedhof dahinter bestattet die reformirte Gemeinde noch jetzt ihre Todten. 5. Mit den Kirchen stehen die Klöster und Stifte (kirchliche Ge- nossenschaften) in enger Verbindung. Die Stadt hatte deren in katholi- schen Zeiten viele, wie auch die Namen Beguinenstraße, Ritter st raße u. a. noch heute daran erinnern. Die Beguinen waren eine Gemeinschaft
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