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1. Enthaltend die erste, zweite und dritte Stufe: Heimath, Preussen, Deutschland - S. 12

1865 - Glogau : Flemming
12 verlassener, der Welt entsagender und in der Stille ihrem Gott dienender Frauen und Mädchen. Die hiesigen hatten von dem blauen Kleide, das sie trugen, den Namen der blauen Beguinen. Die Ritterstraße hat den Namen von einer Verbindung tapfrer geistlicher Ritter, der Tempelherren, deren viele auch in Halberstadt wohnten. Sie trugen ein weißes wollenes Kleid mit einem rothen Kreuz ans der Brust. — Die Klöster und Stifte sind schon seit 50 Jahren aufgehoben und ihre Ge- bäude und Güter anderweit verwendet. So das Nicolaikloster, zu dem die schon erwähnte Nicolaikirche gehörte. Das Burchardi-Non- uenkloster, von einem Bischof d. N. gegründet, ist gegenwärtig ein großes Gut, und die dazu gehörige Kirche der Schafstall; doch zeigen noch heute zwei Bilder über dem Eingangsthor, der Apostel Jakobus und der Bischof Burchard mit der Bischofsmütze und dem Krummstab (dem Zeichen der geistlichen Herrschaft), die ursprüngliche Bestimmung der Ge- bäude au. Am Kulk befindet sich das Georgen Hospital. Das Pfortenhaus am Tränkethor ist ein Stift für alte, einsame Frauen; an einem Nebengebäude desselben, auch einem Frauenhaus, sind die schö- nen Worte aus Jesaias (46, 4) zu lesen: Ich will euch tragen bis in das Alter und bis ihr grau werdet, spricht der Herr. Am Harsleber Thor steht das Heiligengeist-Hospital mit einer kleinen Kirche, über deren einem Eingänge der Apostel Bartholomäus und der heilige Geist in Gestalt der Taube, über dem andern Christus am Kreuze abgebildet ist. Bor dem Wasserthor ist das städtische Krankeuhaus; das Kirch- lein dabei ist ganz verfallen und wird zur Aufbewahrung von Holz und Geräthen gebraucht. Der Siechenhof vor dem Gröperthor besteht aus zwei großen Gebäuden und ist von hundert armen, alten, hülflosen Leuten bewohnt; er ist auf den Namen Johannes des Täufers gebaut, dessen Fest die Alten dort mit vielen Blumen und Kränzen und Fröhlichkeit, wie es eben noch gehen mag, unter zahlreichem Besuch ans der Stadt be- gehen. Er soll gegründet sein von zwei Gräfinnen, Netta und Marga- retha von Reinstein und Blankenburg, welche durch den Gebrauch der dortigen Gesundbrunnen vom Siechthum genasen. Der Brunnen stellt auch die beiden Stifterinnen in steinernen Bildern dar. Endlich in der Oberstadt befindet sich, neben der Kirche des Namens, das Franziska- nerkloster, jetzt auch ein Hospital. 8 7. Andere Häuser. 1. Halberstadt hat viele sehr alte und asterthümliche Häuser, die aus Holz und so gebaut sind, daß jedes höhere Stock um eine Schwell stärke über das untere hinausgerückt ist. An den verschiedenen Stock- werken stehen zahlreiche menschliche uno thierische Figuren, auch spaßhafte Zerrbilder, aber auch mancher fromme Spruch und oft ein Wort, das den Namen des Erbauers und den Zweck des Baues nennt. So steht an einem: Diese beiden Häuser hat Jungfer Magdalena Botgers bauen lassen Anno 1663; an einem andern: Am Tage Margarethä sind diese Häuser gerichtet; an einem Schnlhause: Macht euch her zu mir, ihr Un- erfahrenen, und kommt zu mir in die Schule, — dann folgen Namen
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