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1. Enthaltend die erste, zweite und dritte Stufe: Heimath, Preussen, Deutschland - S. 100

1865 - Glogau : Flemming
— 100 Weinbau, der in dem südlichen Lande so viele tausend Hände beschäftlgi und der Gegend so ungemeinen Reiz verleiht, hört im Tiefland, wo dem Flusse die Berge fehlen, auf. Er ist hier von Deichen eingeschlossen. 8 41. Flüsse. 1. Die Rheinprovinz liegt ganz im Gebiet des schönen Flusses, von dem sie den Namen trägt. Der Rhein hat seinen Ursprung auf dem großen Gebirge, das die südliche Grenzmauer von Deutschland bildet, auf den Alpen. Auf dem St. Gotthard in der Schweiz sind seine zahlreichen Quellen, die sich aber bald zu drei, dann zu Einem Flusse vereinigen, der dann in nördlicher Richtung an der Ostgrenze der Schweiz hingeht, den Bodensee durchfließt, von hier an eine west- liche Richtung einschlägt, bei Schaffhausen einen prächtigen, 70 Fuß hohen, mehrfach gespaltenen Wasserfall bildet und bei Basel sich wieder nordwärts wendet. Vom Bodensee bis hierher bildet er die Grenze gegen Deutschland. Dann fließt er durch eine nach Osten und Westen von Gebirgen (Iii, 8) eingeschlossene Tiefebene, die oberrheinische Tiefebene. Bei Mainz — bis hierher rechnet man seinen Oberlauf — verläßt er diese Ebene und hat nun wieder zu beiden Seiten Gebirge, die er durchbricht, bis Bonn. Das ist sein Mittellauf, und die ihn begleitenden Gebirge heißen das niederrheinische Bergland. Von Bonn bis zum Meere ist dann sein Unterlauf. Unterhalb Mainz, bei Bingen, tritt er in unsre Provinz, der er dann in weitem nordwest- lichem Laufe bis Emmerich angehört; und diesen Theil des Flusses haben wir deshalb näher zu betrachten. 2. Er hat bis hierher schon eine Menge größerer Flüsse aufgenom- men und ist dadurch zum breiten, tiefen Strome angewachsen, der große Schiffe trägt. Bei Bingen, wo er von der linken Seite die Nahe auf- nimmt, verengt er sich indessen wieder, denn er muß hier Gebirge durch- brechen, und Felsen mitten im Wasser bildeten hier ehemals einen gefähr- lichen Strudel, das sog. Binger Loch, so gefährlich, daß früher die Schiffe diese Stelle gar nicht befahren konnten. (Merke: Klippen und Felsen in der Tiefe der Flüsse — und Meere — bewirken, daß die Wellen sich daran brechen und in engeren oder weiteren Kreisen trichter- förmig drehen, und mit solcher Gewalt, daß sie, was in ihre Nähe kommt, in die heftige Bewegung mit hineinreißen und zu Grunde richten. Diese Erscheinung nennt man einen Strudel.) Jetzt sind die Felsen gesprengt und dadurch dem Strudel seine Macht genommen, so daß die Schiffe nun ohne Gefahr auf- und abwärts fahren können und man den Strudel kaum noch bemerkt. Nicht gar weit vom Binger Loch liegt, von den Wellen umbraust, eine preußische Fahne auf seinen Zinnen, der Mäuse- thurm, den nach der Sage ein Bischof Hatto erbaut haben soll. Das war ein gottloser, unbarmherziger Mann, und da eine Theurung über das Land kam, ließ er eine Menge arme Leute, die ihn um Brod baten, in eine Scheune sperren und mit der Scheune verbrennen. Und da das arme Volk darin schrie und heulte, spottete er ihrer noch und sprach:
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