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1. Enthaltend die erste, zweite und dritte Stufe: Heimath, Preussen, Deutschland - S. 120

1865 - Glogau : Flemming
120 Arzt wurde zu einer sterbenskranken Frau gerufen. Er fand die ganze Familie um das Feuer des Heerdes versammelt, in ruhigster Fassung. Der Mann wendete sich nach dem Eintretenden um: sie ist schon todt, der liebe Gott muß sie doch lieber gehabt haben als ich. Das war Alles. Ein lange und schwer Kranker, von dem besuchenden Arzt nach seinem Ergehen befragt, antwortete lächelnd: machen Sie Sich mit mir keine Mühe mehr, Herr Doctor, Sie sehen, ich habe ja die Reisestiefeln schon an, und streckte ihm dabei die hochgeschwollenen Beine entgegen. Blumen lieben und Pflegen die Leute sehr; bei jedem Haus und Hüttchen findet sich ein Gärtchen, und von den vielen Blumen, die in allen Fenstern stehen, werden die Stuben ganz dunkel. 11. Von Oldenburg nach Aurich, Norden, beides Orte im Hannöverschen. Wir kommen auf diesem Wege durch ein großes Moor, das Hochmoor, das größte im ganzen nördlichen Deutschland. Die ganze Küste der Nordsee ist, wie die der Ostsee, mit Dünen bedeckt (S. 54). Eine Wanderung auf ihnen ist nicht eben annehmlich. Man hört keinen Laut als das Brausen des Meeres, das Anschlagen der Wellen gegen das Sandufer. Man sieht wenig frisches munteres Grün, selten ein Thier, selten ein Häuschen. Der geringste Lufthauck schon regt den Sand auf, treibt ihn hoch und benimmt uns die Aussicht. Erhebt sich aber gar ein starker Wind, so kann man kaum stehen, der Sand wirbelt in allen Richtungen umher und peitscht uns empfindlich Gesicht und Hände, und der Schaum des anstürmenden Meeres, der in Flocken weiß wie Schnee in der Luft umherfliegt, überzieht uns in Kurzem ganz mit Salz. 12. Der Küste der Nordsee sind von Holland bis zur Weser und Elbe eine Menge kleiner Inseln vorgelagert, Wangeroge, Borkum, Langeroge u. a. — Norderney, unser Reiseziel, ist eine derselben. Sie haben wahrscheinlich vor Zeiten mit dem Festlande zusammengehangen und das Meer hat sie davon abgerissen. Sie sind mehrere Stunden von der Küste entfernt, sandig, unfruchtbar, von armen Hirten bewohnt. Der Raum zwischen dem Festland und diesen Inseln wird, wenn die Ebbe eintritt, trocken gelegt und heißt darum das Watt, die Watten, weil man auf diesen Schlamm- und Sandbänken zur Zeit der Ebbe von einer Insel zur andern durchwaten kann. Norderney (Eye — Auge — oge in Wangeroge rc., also: Auge des Nordens) ist von der Stadt Norden 2 Stunden entfernt, 1 Meile lang und '/4 Meile breit, und auf 3 Seiten von mehreren Dünenreihen begrenzt, zwischen denen kleine grüne Thäler sich hinziehn. Die Menschen wohnen in einem einzigen Dorfe, das aus 3 Reihen reinlicher, freundlicher Häuser besteht, bei jedem ein Gärtchen. Ueber den Häusern ragen die Dünen empor, bald schneeweiß, bald hell- oder dunkelgrün gefärbt. Von diesen hat man eine herrliche Aussicht, besonders von der sogenannten weißen Düne am östlichen Ende. Die Insel ist berühmt und erhält im Sommer Besuch aus aller Welt wegen ihres Seebades. Neben dem Kurhause befindet sich ein Garten, ein Birkenwäldchen, eine Wiese, auf der Kühe und Schaafe weiden, eine Allee. Das Meer reißt auch von dieser Insel (wie von Wangeroge
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