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1. Enthaltend die erste, zweite und dritte Stufe: Heimath, Preussen, Deutschland - S. 131

1865 - Glogau : Flemming
131 im Umkreis der Stadt Denksäulen errichtet (44 bis jetzt), die anzeigen, welcher General oder Fürst und welche Völkerschaften hier und da und dort gestanden und gestritten und gefallen. Eine solche Säule steht auf einem Hügel neben einer Windmühle, und darauf ist geschrieben: Hier weilte Napoleon am 18. October 1813, die Kämpfe der Völkerschlacht beobachtend; und auf der andern Seite: der Herr ist der rechte Kriegs- mann, Herr ist sein Name. 2. Mos. 15, 3. Die Gegend um die Stadt ist noch eintöniger als die bei Magdeburg und Halle, kein Berg, kein Wald, kein See, auch kein großer Fluß. Aber die nächste Umgebung ist durch schöne Anlagen überaus anmuthig: in den Wällen herrliche Gärten und Wetngelände, rings um die Stadt eine prächtige doppelte Linden- allee („o Leipzig, herrliche Liudenstadt"), ein Wäldchen mit unmuthigen Blumenbeeten, Wegen und Wirthschaften, das Rosenthal genannt. Un- weit der Promenade bei einem Schwanenteich zwischen Wiesen und Blu- men und Bäumen steht ein Denkmal, einem frommen Manne errichtet, Christian Fürchtegott Gellert, den ihr aus seinen schönen Fabeln und Liedern schon kennen werdet. Oder hättet ihr noch nicht das: Till Eulen- spiegel zog einmal re. gelesen, oder: von ungefähr muß einen Blinden rc., oder: ein guter dummer Bauerknabe rc., oder: zween Wächter, die die ganze Nacht rc., oder die schönen frommen Lieder: auf Gott und nicht — mein erst Gefühl — nach einer Prüfung — wenn ich, o Schöpfer — dies ist der Tag, den Gott gemacht — Herr, der du mir das Leben —? Gellert war hier an der Universität Professor. Sein Grab auf dem Johanniskirchhof, mit Chpressen bepflanzt und mit einem eisernen Gitter umgeben, wird noch jedes Jahr an seinem Geburtstage von dankbaren Händen mit Kränzen und Blumen geschmückt. So stehen auch bei der Thomasschule, einem Gymnasium, das in weiter Ferne durch seinen Gesang berühmt ist, ein paar Statuen von zwei großen Meistern der Musik, die zu ihrer Zeit an dieser Schule Cautoren gewesen, von Joh. Sebastian Bach und von Hiller. Hiller hörte einmal auf der Straße drei Mädchen zur Harfe singen; ihre Stimmen gefielen ihm, er nahm die armen Mädchen in sein Haus auf und bildete sie in der Gesangs- kunst weiter aus. So wurden sie nachmals berühmte Sängerinnen und haben ihrem Wohlthäter das Denkmal errichtet. Ein andres Denkmal steht aus dem Platz vor dem Theater, das stellt Hahnemann dar, den wir schon bei Köthen erwähnt haben. Damit sind wir nun schon in die innere Stadt gekommen. Sie ist wunderschön gebaut, hat große, breite Straßen und hohe, prächtige Häuser, besonders Kaufläden in zahlloser Menge; denn Leipzig ist eine sehr bedeutende Handelsstadt. Täglich kommen und gehen Fremde aus aller Welt, besonders des Handels wegen, und zur Meßzeit finden sich Handelsleute von allen Völkern ein, außer den Deutschen aller Stämme Franzosen, Engländer, Spanier, Griechen, Perser, Armenier, Türken, Russen, Amerikaner, polnische Juden: das ist ein Getreide auf allen Straßen und Märkten durch einander! Und was werden da für Handelsgeschäfte abgeschlossen. Es giebt kein Erzeugniß in- oder ausländischer Kunst oder Natur, das hier nicht in Kauf und Verkauf käme, Wein, Getreide, Leder, Leinwand, Seife, Handschuh, Wolle, Baum- 9»
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