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1. Enthaltend die erste, zweite und dritte Stufe: Heimath, Preussen, Deutschland - S. 144

1865 - Glogau : Flemming
144 § 7. Von Wittenberg nach Worms. 1. Heute wollen wir einmal Luther begleiten auf seiner Reise von Wittenberg nach Worms. Die Reise ging über Halle (S. 31), Merseburg, Weißenfels, Naumburg (S. 48) zunächst nach Wei- mar, dann über Erfurt (S. 31) nach Gotha und Eisenach. Ge- birge haben wir auf dieser Tour bis Eisenach nicht zu passiren, aber bergig und hügelig ist der Boden von Naumburg an. Weimar ist eine kleine, sehr freundliche Stadt an der Ilm. Die Ilm kommt vom Thüringer Wald, berührt das liebliche Ilmenau und mündet in die Saale. Ilmenau zieht, wie das nahe Elgersburg, durch seine Wasserheilanstalten Hunderte von kranken Gästen aus aller Welt herbei; in dem großen Cursaal sind die Fahnen von den verschiedensten Farben und Völkern zu sehen. Weimar hat ein schönes, großes Schloß und einen herrlichen Park. Vor 60, 70 Jahren lebten in Weimar mehrere berühmte Dichter, von denen ihr später mehr hören und lesen sollt, wir merken uns für jetzt: Göthe, Schiller und Herder, diese drei. Herder war Generalsnperintendent, Schiller Hofrath, Göthe Minister in Weimar. Sie alle haben auf freien Plätzen der Stadt Statuen erhalten in Lebensgröße, Göthe und Schiller, die im Leben innige Freunde waren, stehen auf Einem Postament, und im Schlosse sind ihnen, jedem ein be- sonderer Saal geweiht, mit ihrer Büste und schönen Wandgemälden zu ihren Dichtungen geschmückt. Auch zeigt man das Haus, in welchem Göthe gewohnt und vor Schillers Wohnhaus ist eine Tafel angeheftet mit den Worten: Hier lebte und starb Schiller. Eine herrliche Kastanien- allee führt nach einem andern schönen Park mit dem Schloß Belvedere, von wo aus man eine wundervolle Aussicht hat auf die Stadt und die Umgegend in weitem Umkreis mit ihren freundlichen Dörfern und frucht- baren Feldern und Wiesen und Gärten, Steinstraßen und Eisenbahnen. Eine andere Allee führt nach Park und Schloß Ti es fürt. In der Fürstengruft in Weimar stehen mit Lorbeerkränzen geschmückt die Särge Schillers und Göthe's, und nahe dabei der Sarg, der die Hülle ihres fürstlichen Freundes, des Herzogs Karl August birgt. 2. Zwischen Erfurt und Gotha sehen wir drei Burgen nahe bei einander, zwei davon liegen in Trümmern, eine ist noch bewohnt, das sind die drei Gleichen. Sie bieten eine schöne und weite Aussicht auf Weimar, Arnstadt, Erfurt, Gotha und den ganzen.zug des Gebirges. Die Sage aber erzählt von den Burgen dieses: Es war einmal ein Graf von Gleichen, der machte einen Zug ins heilige Land mit und wurde da von den Türken gefangen und in die Sclaverei verkauft. So blieb er 7 Jahre lang in Knechtschaft, bis er durch eine Sultanstochter, die ihn lieb gewonnen, endlich befreit wurde und von ihr begleitet in seine Hei- math zurückkehren konnte. Nun wollte er sie aus Dankbarkeit gern zum Weibe nehmen; aber er hatte schon eine Frau, die er auch von Herzen liebte, auf seiner Burg in Thüringen. Da er aber heimkam und erzählte ihr von des fremden Weibes Liebe und Treue und wie er ihr Leben und Freiheit verdanke, da willigte sie gern darein, daß er auch sie ehelichte,
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