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1. Beschreibung der Preußischen Rheinprovinzen - S. 82

1829 - Crefeld : Funcke
82 und der Rhein fließt nun in den gewöhnlichen Zeiten ruhig und still den Niederlanden zu. Die Breite des Rheins ist sehr verschieden; zwischen den Bergen und Felsen ist ste gewöhnlich viel kleiner als in weiten Ebenen, wo die Ufer flach sind. Bei Schaf- hausen, wo der berühmte Rheinfall zu sehen ist, beträgt die Breite etwa 350 Fuß, bei Basel 750, bei Strasburg 1000 , bei Mainz 1300, in den obern Gegenden des Rheingaucs an einigen Stellen 1800, zwischen Bingen -und Coblenz ist die mittlere Breite 1100 Fuß, bei Köln 1300, bei Düsseldorf 1200, bei Wesel 1600, und weiter abwärts gegen 1800 Fuß. Begreiflicher Weise ist auch die Tiefe des Rheins an verschiedenen Stellen sehr ver- schieden. Im Allgemeinen ist das rechte Rheinufer an den meisten Stellen niedriger, als das linke, weßhalb die Leinpfade sich meist an dem linken Ufer hinziehen, weil hier das sogenannte Fahrwasser fließt. Die Tiefe des Rheins beträgt 1 bis gegen 30 Fuß. Am tiefsten ist er begreiflich da, wo sein Bett am eng- sten ist. Hier fließt er nothwendig schneller, als an breiteren Stellen, und daher gräbt er sich auch da ein tieferes Bett. An vielen Orten ändert sich oft die Tiefe in kurzer Zeit. Ueberschwemmnngen reißen hier Sand- massen mit und setzen sie an anderen Stellen an; deß- halb muß die Fahrt mit schwer beladenen Schiffen und großen Holzflößen mit Vorsicht gemacht werden. Außerordentlich bedeutend und wichtig ist die Schiff- fahrt auf dem Rhein, sowohl um Waaren, als auch um Personen mit Wagen und Pferden auf- und abwärts zu transportiren. Man sieht auf einer Rheinfahrt grö- ßere und kleinere Schiffe, von dem kleinsten Nachen, Flieger genannt, bis zu großen Schiffen, welche auf dem Verdecke mit Zimmern und Cafüten versehen sind, und 8-10,000 Ccntner laden können. Diese größten Rhein- schiffe gehen in der Regel von Holland aus nur bis Köln. Besonders lebhaft ist die Rheinschifffahrt zwischen Mainz und Köln auf dem Mittelrheine, theils wegen der Menge dort liegender Städte und Dörfer, theils wegen der mit Recht berühmten Schönheit der Rheinufer. Täg- lich fährt des Morgens 6 Uhr eine Jacht, die sogenannte Wasscrdiligence, von Mainz ab, kommt am ersten Abend in Koblenz, am zweiten in Köln an. Dieselbe dient vorzüglich zum Transporte von Reisenden. Seitdem der Rhein mit Dampfschiffen befahren wird, hat die Liebe, zu Wasser zu reisen, außerordentlich zugenommen. Wer des
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