1829 -
Crefeld
: Funcke
- Autor: Diesterweg, Friedrich Adolph Wilhelm
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
- Regionen (OPAC): Rheinprovinz
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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sten Pfeifenthon findet man in den Kreisen Koblenz und
Mayen.
Von nützlichen Steinen gräbt und sprengt man in
Rheinpreußen besonders folgende: Tufftein, Backofen-
stein, (rheinischen) Mühlstein, Schleifstein, Dach-
schiefer und Basalt.
Der Tufstein ist ein vulkanisches Erzengniß, leicht,
locker (porös) und hart. Derselbe wird in Mühlen und
Pochwerken zu Pulver zerstoßen. Als solches nennt man
ihn Lraß. Dieser Traß verbindet stch auf das innigste
mit Wasser und Kalk, welche Mischung ein, dem Ein-
dringen des Wassers widerstehendes Mittel bildet. Deß-
halb wird diese Mischung besonders in wasserreichen,
tiefliegenden Gegenden dazu benutzt, Keller und Wände
gegen das Eindringen des Wassers zu schützest. Am häu-
figsten findet stch der Tufstein in dem Kreise Mayen,
von wo er hauptsächlich nach den niedern Rheingegen-
den und nach Holland verführt wird.
Auch der Backofen stein ist ein vulkanisches Pro-
dukt und findet sich gleichfalls in dem Kreise Mayen am
häufigsten. Er ist sehr feuerbeständig und wird deßhalb
vorzüglich zum Bau von Backöfen, Hecrdcn und andern
Feuerbehältern benutzt.
Der (rheinische) Mühlstein hat auch die Einwir-
kung vulkanischen Feuers erfahren. Er ist bläulich grau,
sehr porös und sehr hart. Die besten Mühlsteine wer-
den bei Andernach gefunden, besonders bei dem Dorfe
Rieder-Mendig. Von da werden ste in alle Rheingegen-
den , selbst nach Hamburg, Lübeck, Bremen, sogar bis
Rußland versandt.
Der Schleifstein gehört zu den feinen Sandsteinen.
Am häufigsten wird er in den Kreisen St. Goar und
Aachen gebrochen, von wo er nach den Fabrikgegenden
geht, in welchen Eiseuwaarcn geschliffen werden; z. B.
nach Aachen, Burtscheid, Solingen und Remscheid.
Die besten Dachschiefer werden in den Regierungs-
bezirken Koblenz und Trier gefunden, an den Ufern der
Mosel und des Rheines. Von da werden jährlich viele
Millionen Dachschiefer zu Schiffe versandt. Die Schie-
ferbrüche in den Regierungsbezirken Aachen und Düssel-
dorf sind von geringerer Bedeutung.
Der Basalt bricht gewöhnlich in fünf- und sechs-
seitigen Säulen. Er ist ein fester, derber und schwerer
Stein; seine Farbe ist bläulich schwarz. Er dient ge-
wöhnlich als Pflastetstein und zum Bauen kostbarer Däm-