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1. Beschreibung der Preußischen Rheinprovinzen - S. 152

1829 - Crefeld : Funcke
152 Der Winter dauert hier viel länger, als in den be- nachbarten Gegenden. Während ringsum oft schon der Frühling seine Reize enthüllt, liegt auf dem hohen Veen entweder noch tiefer Schnee, oder der kalte, feuchte Bo- den ist wenigstens noch ohne alles belebende Grün. Da- her rührt der so schnelle Wechsel der Witterung in den benachbarten Gegenden und die auffallende Mlte der Südwinde in der Gegend von Aachen. Am höchsten erheben sich die Köpfe bei Mützenich, die Stein lei und das Hartlicher-Vecn; nächst diesen die Höhe zwischen Imgenbruch und Konzen, ohne jedoch eine Aussicht zu gewähren. Ihre Scheitel und Abhänge sind mit hohem, zum Theil 10 Fuß mächtigem Torfe bedeckt. Das ganze ho- he Gebirge ist zur Bildung desselben geneigt, denn auch entfernter von den höchsten Köpfen zeigt sich dieses Be- streben der Natur mehr oder weniger, je nachdem das Terrain weniger oder mehr abhängig oder wafferablei- tend ist. Wo hohes Heidekraut den Boden dicht über- zieht , besteht derselbe gemeiniglich bis zu 2 Fuß Tiefe aus braunem moorigem Sande. Der Torf ist der holzarmen Fabrikgegend von Mont- joie so willkommen, als dem hohen Westcrwalde die Braunkohle. Fabrikanten kaufen den Torf von den Grundbesitzern in Masse, und lassen ihn dann selbst ste- chen, und was die Bauern anstorfen, bringen sie kar- rcnweise zum Verkauf. Torfstechereien sieht man an der Konzener Höhe, am Nordabhange der Steinlei, an der Südseite des Hartlich, und zwischen dieser Kuppe und Rötgen unweit dem Reinhardshoje. Die schwarzen, in Reihen gestellten Torfhaufcn kön- nen das Traurige dieser Gegend nur vermehren. Welche große Menge Wasser die Torflager enthalten, kann man daraus abnehmen, daß ein 12 Zoll lang, 0 Zoll breit und 4 bis 5 Zoll doch gestochenes frisches Torfstück 8 bis 10 Pfund wiegt, welches Gewicht nach völliger Trocknung, wobei sich die Ausdehnung nur um etwa V12 vermindert, bis 1 % Pfund durchschnittlich herunter geht. Offenbar ist der hohe Torfmit der Eigenschaft, das durch die Bergmassen aus der Atmosphäre angezogene Wasser in solcher Menge zurückzuhalten, die Ursache der Rauh- heit der Luft und der vielen Nebel. Wo Wasser ist, da geht auch Verdunstung vor sich. And der Wärmestoff geht wenigstens für die hohe Ge- gend, die obnedieß, wie alle übrigen, weniger reich dar- an ist, als die tieferen Ebenen, verloren.
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