1842 -
Zwickau
: Zückler
- Autor: Döhner, Gotth. Ferd.
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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2) Stoffe, aus welchen der Menschenleib
besteht.
Der ganze Leib, besten aüßerlich sichtbare Theile
ihr gestern genannt habt, wird von der Haut bedeckt,
welche selbst wieder aus fünf dicht neben einander lie-
genden Haüten besteht. Die obere, welche sich leicht
abschält, wie ihr besonders aus vertrockneten Brand-
blasen sehen könnt, ist von unzähligen kleinen Löchern
durchbohrt, die auch leicht mit dem Auge wahrgenom-
men werden. Sie heißen Poren, und dienen dazu,
aus dem Blute die Flüssigkeiten abzusondern, welche
eüch unter dem Namen des Schweißes bekannt sind.
Bei großer Erhitzung öffnen sich die Poren mehr, und
der Schweiß stießt haüfiger. Setzt man sich nun in
diesem Zustande plötzlich der Kälte aus: so schließen
sich die Poren schnell; der Schweiß findet keinen Aus-
gang , wirft sich leicht auf die innern Theile des Kör-
pers, und es kann eine sehr gefährliche Krankheit die
Folge einer solchen Erkältung werden. Auch Schmutz
und Unreinlichkeit verstopfen die Poren, und ihr dürft
eüch daher nicht wundern, wenn bei Kindern, welche
das Waschen scheüen, die unterdrückte Ausdünstung
in kratzigem und grindigem Ausschläge einen Ausweg
sucht. Unter der Oberhaut liegt die schleimige Netz-
haut, auf deren Färbung es ankommt, ob der Mensch
eine weiße, gelbe, rothe, braune, oder schwarze Leib-
farbe hat. Ein drittes sehr nützliches Warzengewebe
liegt zwischen ihr und der Lederhaut, und unter dieser
endlich befindet sich die Fellhaut, aus welcher Nägel
und Haare ihren Ursprung nehmen. Das unter der
Haut befindliche Fleisch besteht aus zähen und biegsa-
men Fasern, welche in mehr als 500 Bündel vereinigr
sind, davon jedes wieder von einer besonder« Haut
umgeben und durch Fettlagen von den übrigen geson-
dert ist, damit durch Reibungen nicht Entzündung er-
folge. Diese Fleischfaserbündel nennt 'man von ihrer
Gestalt Muskeln (Maüschen); sie sind bestimmt,
durch ihre Ausdehnung und Zusammenziehung die
Glieder zu bewegen und sind zu diesem Behufs durch
Bänder, welche man Flechsen oder Sehnem nennt, an ^
den Knochen befestigt, denen sie zugleich zur Bedek-