1842 -
Zwickau
: Zückler
- Autor: Döhner, Gotth. Ferd.
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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brauchbaren Serpentin bei Züblitz. Auch an edlen
Steinen, wie an Hyacinthen, Amethysten, Gra-
naten, Opalen, Carneolen, Topasen und Krystal-
len fehlt es nicht. Unter den Thonerden verdient
die Porzellanerde erwähnt zu werden, welche man
bei Aue grabt. An Salz mangelt es unserm Va-
terlande. Dagegen besitzt dasselbe ausgedehnte
Braunkohlenlager bei Grimma und Colditz, Stein-
kohlenlager im Plauenschen Grunde und bei Zwik-
kau, Torflager an sehr vielen Orten. Vitriol und
Schwefel sind vielen unserer Erze beigemischt.
Gross ist der Reichthum an Metallen. Das edelste
derselben kommt zwar in unseren Gebirgen nicht
vor, oder ist doch den übrigen Erzen so spärlich
beigemischt, dass es die Mühe des Ausscheidens
nicht lohnt; aber immer ist noch viel Silber, so-
wohl gediegnes, als auch vererztes, vorhanden,
vornehmlich in den Gruben um Freiberg. Zinn-
bergwerke giebt es bei Altenberg; auch an Zink
und Rupfer gebricht es nicht und noch weit weni-
ger an Blei und Eisen, an Kobalt, Arsenik, Wiss-
muth und Spiessglanz. Mit der Gewinnung der
Metalle, der Steinkohlen und vieler andrer Mine-
ralien beschäftigt sich der Bergbau, dessen umfäng-
lichere Betreibung sich aus den letzten Zeiten des
12. Jahrhunderts herschreibt und noch jetzt für ei-
nen grossen Theil der Gebirgsbewohner die einzige
Quelle des Unterhaltes ist. Das Silber, welches
der Bergmann unter unsäglichen Anstrengungen
und oft mit Lebensgefahr dem Schosse der Erde
entrissen hat, wird von dem Hüttenmanne, wel-
cher die Kräfte des Feiiers und Wassers dazu be-
nutzt, geschmolzen, oder auf dem Amalgamirwerke
vermittelst des Quecksilbers aus andern Erzen aus-
geschieden. Die sinnreichsten und gewaltigsten
Maschinen, mit deren Hilfe man diese Arbeiten
verrichtet, befinden sich zu Halsbrücke und in den
imildner Hütten bei Freiberg. Die meisten Kup-
ferhämmer, Eisenhütten, Blechhämmer, Drath-
werke, Eisengiessereien, Vitriol-, Schwefel- und
Arsenikhütten, sowie die Blaufarbenwerke, in de-
nen aus dem Kobalte eine vortreffliche blaue Farbe