1842 -
Zwickau
: Zückler
- Autor: Döhner, Gotth. Ferd.
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Mcb in der Gegend von Dresden, Meissen, Lom-
matzsch und Leipzig gedeiht; ebenso der Wein-
bau auf der rechten Elbseite, welcher von Pillnitz
bis Meissen reicht. In den Wäldern der Gebirge
wachsen viele Erdbeeren und Pilze. Von den groß-
ssem Wäldern führe ich an; die des Erzgebirges
und Voigtlandes, die bei Wermsdorf und auf dem
rechten Elbufer. In den niedere Gegenden wäch-
set mehr Laubholz, wie; Eichen, Weissbuchen,
Ahorn, Eschen, Birken, Espen; in den hohem
die Rothbuche und Nadelholz; an den Gewässern
überall die Erle und Weide. Doch reicht das Holz,
welches da£ Land liefert, wegen der starken Be-
völkerung desselben und des mannigfachen Ver-
brauches zum Bauen, beim Bergwesen und zu Ma-
schinen nicht aus; und obgleich es nicht an Torf,
an Stein - und Braunkohlen mangelt: wird uns doch
aus Böhmen zum Brennen noch viel Holz zugeflüssf.
Das Flössen des Holzes aus Böhmen und den ge-
birgischen Wäldern geschieht auf der Elbe, der
Weisseritz, den Mulden, der Zschopau und Flöha,
dem westlichen Schwarzwasser, der Elster und
Gölzsch. Die Verarbeitung des Holzes setzt gleich-
falls viele Hände in Thätigkeit. Allerlei hölzerne
Gerätschaften und Arbeitszeüge werden bei Au-
gustusburg, Rabenau und Radeburg und die welt-
bekannten Spielwaaren zu Seifen verfertigt. Mit
Musikinstrumenten aus Holz und Metall versorgen
uns und das Ausland die voigtländischen Orte Schö-
neck, Adorf, Markneükirchen und Klingethal*
Schiffbau wird an einigen Orten der Elbe getrieben.
Kohlenbrennereien, Theer - und Pechsiedereien
trifft man am meisten in den erzgebirgischen und
voigtländischen Wäldern. Von besonderer Wich-
tigkeit für unser Vaterland ist aber der Anbau des
Leins in der Gegend von Zittau und im Erzgebirge.
Von ihm wird nicht nur Öl gewonnen, sondern
sein Stengel bietet auch den Webern den Stoff zu
ihrer Arbeit dar. Alle Arten von linnenen Zeu-
gen, vom groben Segeltuche an bis zu dem fein-
sten Damaste werden bei uns verfertigt. Die grösste
Berühmtheit haben wegen ihrer ausgezeichnet dau-